Multimedia und Urheberrechte Multimedia und Urheberrechte: Illegales Downloaden von Filmen wird zum Breitensport

Berlin/dpa. - Das illegale Downloaden von Spielfilmen aus dem Internet wird zum Kummer der Filmindustrie in Deutschland zum «Breitensport». Allein im Halbjahr 2005 seien fast 12 Millionen Spiel- und Kinofilme kostenlos aus dem Internet heruntergeladen worden, das waren 1,6 Millionen beziehungsweise 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, geht aus der am Dienstag in Berlinveröffentlichten jüngsten Brennerstudie der Filmförderungsanstalt (FFA) hervor.
Bemerkenswert ist laut FFA auch die Zunahme der Reichweite: 1,7Millionen Deutsche, das sind 400 000 mehr, hätten illegal Filme aus dem Internet heruntergeladen. Das entspricht einem Anstieg um 30 Prozent. Auch der Absatz von CD-Brennern hat weiter zugenommen: Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung ab 10 Jahren besaß im August 2005 zu Hause einen CD-Brenner, fast 7 Millionen Menschen besaßen im August 2005 einen DVD-Brenner.
In den ersten sechs Monaten 2005 brannten sieben MillionenMenschen insgesamt 58,4 Millionen Spiel-und Kinofilme, 10 Millionen beziehungsweise 15 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2004. Auf die Frage «legales oder illegales Brennen» könne die Studie hierzu aber keine eindeutige Antwort geben, betonte die FFA. Die technischen Möglichkeiten, Inhalte legal zu brennen, hätten sich seit 2004 deutlich verändert und die bestehende Gesetzeslage lasse sich nicht in jedem Fall auf die erhobenen Daten anwenden.
Zehn Prozent der befragten 10 000 Personen ab 10 Jahren gaben an, Spielfilme bereits vor dem Kinostart herunterzuladen, 34 Prozent der Downloader werden erst nach dem Kinostart, aber vor dem Verkauf der DVD oder VHS im Handel, aktiv. Der Studie zufolge können über 64 Prozent der Deutschen privat einen Internetzugang nutzen. Als typische Merkmale der aktivsten Raubkopierer nannte die FFA «männlich, 20 bis 29 Jahre alt und technisch gut ausgestattet». Manche Altersgruppen seien aber überproportional vertreten wie etwa die 10 bis 19-Jährigen und die «Generation 50plus».