Mülldeponien Mülldeponien: Ministerium stellt sich vor Entsorger
Halle (Saale)/DPA/MZ. - Umweltgefährliche Abfälle sollen jahrelang in großen Mengen auf Deponien der Gesellschaft gelagert worden sein, unter anderem geht es um erhöhte Bleiwerte (die MZ berichtete). In Sachsen-Anhalt hatte es in der Vergangenheit wiederholt illegale Müllentsorgungen auf privaten Deponien gegeben.
Langer Rechtsstreit
Von überhöhten Werten oder Umweltgefahren auf Müllhalden der MDSE sei nichts bekannt, sagte gestern ein Ministeriumssprecher. Er dementierte damit entsprechende Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe. Es gebe seit langem einen "rechtlichen Streit, wann man solche Abfälle in Deponien einbauen darf und wann nicht", sagte der Ministeriumssprecher. Giftstoffwerte würden in den zwei Deponien bei Bitterfeld und einer Deponie bei Wittenberg regelmäßig gemessen.
Die Halden enthalten rund 600 000 Tonnen gemischte Abfälle mit zum Teil giftigen Stoffen. In dem Müll sind auch überhöhte Bleiwerte gemessen worden. Das Landesverwaltungsamt hat bei Kontrollen mehr als 200 Verstöße festgestellt. Der Deponiebetreiber MDSE hält den Müll auf Basis eigener Gutachten aber für ungefährlich. Das Landesverwaltungsamt ermittelt seit vergangenem Jahr gegen den Abfallentsorger wegen des Verdachts auf illegale Abfallbeseitigung.
Neue Vorwürfe der Umwelthilfe
Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, warf im MDR dem Land unterdessen vor, es entstehe der Eindruck von Kumpanei zwischen Entsorgungsfirmen und Teilen der Behörden. Dass giftige Stoffe auf landeseigenen Deponien landeten, sei ein Skandal. Diese Vorwürfe seien haltlos, sagte der Sprecher des Umweltministeriums. "Das Landesverwaltungsamt hätte sonst doch nicht ermittelt."