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Monster-Hurrikan «Dean» erreichte 300 km/h

21.08.2007, 18:26

Mexiko-Stadt/dpa. - Hurrikan «Dean» ist mit voller Wucht aufs mexikanische Festland geprallt, doch bei seinem Zug über die Halbinsel Yucatan hat der Wirbelsturm an Kraft verloren. Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h und als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 war «Dean» am Dienstagmorgen bei dem Fischerort Majahual an der Grenze zwischen Mexiko und Belize, auf die Küste getroffen.

Schon am Vormittag stufte das US- Hurrikanzentrum in Miami «Dean» dann auf die Kategorie drei und zwei Stunden später auf 2 herab. Im Ferienort Cancún trafen am Dienstagnachmittag bereits wieder die ersten Touristen aus den USA ein. Auch deutsche Reiseunternehmen gaben Entwarnung. Alle insgesamt etwa 1300 Touristen in Mexiko seien wohlauf.

Experten hatten gewarnt, dass der Sturm eine «Katastrophe» auslösen könnte. Präsident Felipe Calderon wollte deshalb seine Teilnahme am Nordamerika-Gipfel in Kanada vorzeitig abbrechen. Doch dann ging dem Wirbelsturm über den Wäldern und landwirtschaftlichen Anbaugebieten sowie über Erhebungen bis zu 280 Metern Höhe immer mehr die Puste aus.

Berichte über Tote im mexikanischen Hurrikan-Gebiet lagen zunächst nicht vor. Experten erwarten, dass «Dean» vor allem in der Landwirtschaft große Schäden anrichten könnte. Nach seinem Weg über Yucatán wird er in den Golf von Mexiko steuern und am Donnerstag erneut auf das mexikanische Festland - wahrscheinlich im Staate Veracruz - treffen. Zwar rechnen die Meteorologen nicht damit, dass der Hurrikan bis nach Texas zieht, dennoch begannen die Menschen damit, Vorkehrungen zu treffen. Bisher gab es in den USA seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erst drei Wirbelstürme der Kategorie 5.

Die mexikanische Regierung hatte, wie stets vor herannahenden Wirbelstürmen, 4000 Soldaten in die Krisenregion entsandt. Auch Bautrupps für sofortige Reparaturmaßnahmen etwa am Stromleitungsnetz stehen in der Region parat. Im Golf von Mexiko wurden die Ölplattformen vor der Küste von Campeche evakuiert. Die rund 15 000 Arbeiter verließen Bohrinseln, nachdem sie sie abgesichert hatten.

In Chetumal, wo der Hurrikan noch mit großer Wucht wütete, knickten Strommasten reihenweise um. Im tiefliegenden Gebiet der Stadt am Rio Hondo kam es zu Überschwemmungen. In Belize-Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Zuvor waren die Bewohner aufgerufen worden, die Stadt zu verlassen. Belize-Stadt liegt direkt am Meer und ist in der Vergangenheit bereits mehrfach überschwemmt worden.

Inzwischen hat «Dean» mehr als 3000 Kilometer durch die Karibik zurückgelegt und zum Teil erhebliche Verwüstungen auf den Kleinen Antillen, in der Dominikanischen Republik und Haiti sowie auf Jamaika angerichtet. Auf der Karibikinsel begannen bereits die Aufräumarbeiten. Obwohl nur Ausläufer des Wirbelsturms die Insel erreichten, wurden zahlreiche Häuser zerstört und Bäume entwurzelt, Autos wirbelten durch die Luft. Nach bisherigen Informationen aus den Krisengebieten sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.

Die touristischen Zentren auf Jamaika und auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan haben den Hurrikan nach Angaben von Reiseveranstaltern gut überstanden. Die für TUI und Thomas Cook relevanten Hotels verzeichneten keine nennenswerten Schäden und meldeten eine intakte Hotelinfrastruktur, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Beide Unternehmen wollen von Donnerstag an auch wieder Cancún anfliegen.