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Molkerei Molkerei: Milchhof Magdeburg steuert Rekordumsatz an

26.08.2003, 08:18
Der Anlagenfahrer Reinhard Kretschmann kontrolliert in der Milchhof Magdeburg GmbH den Produktionsablauf der H-Milch-Abfüllung. Der Milchhof mit seinen 153 Beschäftigten gehört zur Nordmilch eG (Zeven/Niedersachsen). (Archivfoto: dpa)
Der Anlagenfahrer Reinhard Kretschmann kontrolliert in der Milchhof Magdeburg GmbH den Produktionsablauf der H-Milch-Abfüllung. Der Milchhof mit seinen 153 Beschäftigten gehört zur Nordmilch eG (Zeven/Niedersachsen). (Archivfoto: dpa) ZB

Magdeburg/dpa. -    «Der Umsatzsprung ist vor allem durch die Übernahme der Molkereiin Genthin möglich geworden», erläutert Geschäftsführer Helge Prott.Die Milchmengen, die bislang dort verarbeitet wurden, fließen jetztnach Magdeburg. Etwa 30 Millionen Kilogramm Milch kann der Milchhofjetzt mehr verarbeiten und kommt nun auf insgesamt über 200 MillionenKilogramm im Jahr. «Die Rohstoffsicherung ist für unseren Standortäußerst wichtig», betont Prott. In Genthin werde nun zwar keine Milchmehr verarbeitet, in Magdeburg sei die Beschäftigtenzahl aber leichtvon 148 auf 153 angestiegen.

   Durch die größere Milchmenge hat der Milchhof besonders seinenAusstoß an H-Milch - das Hauptgeschäft der Magdeburger - weiterausbauen können. «Fast 100 Millionen Packungen verlassen jährlich dasWerk», berichtet der Geschäftsführer. Dabei wird neben der eigenenMarke «Bunte Berte» auch Handelsware für große Handelskettenabgefüllt. Prott macht keinen Hehl daraus, dass der Markt hartumkämpft ist. «Wir befinden uns in einem Verdrängungswettbewerb.»

   Kleinere Betriebe hätten sich die Umstellung der Verpackungen aufdas neue Format - schmaler und höher als die alten Tetrapaks undzudem wiederverschließbar - finanziell nicht leisten können. «Da sindauch Kapazitäten vom Markt gegangen», betont der Geschäftsführer. DerMilchhof Magdeburg investiere bis zum kommenden Frühjahr immerhin 13Millionen Euro in neue Abfüllanlagen und Lagerkapazitäten. DieUmstellung sei noch nicht abgeschlossen, im Mai 2004 werde eineweitere Anlage mit noch höherer Abfüllkapazität in Betrieb gehen.

   Etwa 35 Prozent des Umsatzes machen die Magdeburger mit ihrerEigenmarke «Bunte Berte», die vor allem in den neuen Ländernvertrieben wird. Neben Frisch- und H-Milch, Sahne und Kaffeesahnesowie Butter und Buttermilchprodukte gehören auch Joghurt oder Quarkins Sortiment. Dabei wird ständig an Neuerungen gearbeitet. Allein imvergangenen Jahr kamen 27 neue Artikel in die Regale - unter anderemmehrere Geschmacksrichtungen eines probiotischen Joghurts. Diebenötigte Rohmilch wird von über 300 Landwirten aus mehrerenBundesländern angeliefert.

   Wie es mit der bunt gescheckten Kuh «Berte» in Zukunft weitergeht,ist nicht zuletzt von der Konzernstrategie der Muttergesellschaftabhängig. Der Milchhof gehört zur Nordmilch eG (Zeven/Niedersachsen),dem nach eigenen Angaben größten milchwirtschaftlichen Unternehmen inDeutschland. Die Nordmilch-Gruppe produziert auch solche Marken wie«Milram» oder «Hansano». «Da macht man sich im Kühlregal schnellKonkurrenz», weiß Prott. Deshalb werde im Konzern ganz genauabgestimmt, was wo zu welchem Preis vertrieben wird und welcheProduktinnovationen vorangetrieben werden.

   Die Magdeburger haben ein zweites sicheres Standbein: Innerhalbder Nordmilch-Gruppe fungiert der Milchhof neben seiner Funktion alsSpezialist für Trinkmilch auch als Logistikzentrum für die neuenLänder. Mehr als 400 Produkte auch der anderen Konzernmarken werdenhier umgeschlagen.