MLU Halle: Rechtswissenschaften MLU Halle: Rechtswissenschaften: Nachtschicht in der Bibliothek
Halle/MZ. - dort täglich bis 1 Uhr nachts die Re gale von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zivilrecht durchforsten. Viele nutzen dieses Angebot und legen in besonders arbeitsintensiven Phasen tatsächlich Bibliotheks-Nachtschichten ein. "So günstige Öffnungszeiten bietet kaum eine andere Universität", sagt Dekan, Prof. Winfried Kluth.
Die Bibliothek, seit 1998 in einem Neubau in der Innenstadt untergebracht, ist zu einem ganz klaren Standortvorteil geworden. Und den, so Kluth, wissen auch die Studenten zu schätzen, denn die Zahl der Erstsemester ist stetig gestiegen. In diesem Semester begannen 344 junge Leute ihr Jurastudium, so viele wie nie zuvor. Und noch etwas sei zu beobachten: Immer mehr Studenten, die von der ZVS zunächst eher wider Willen nach Halle geschickt wurden, bleiben über das Grundstudium hinaus. "Daran sehen wir, dass die besseren Studienbedingungen greifen", meint Kluth.
Außerdem gehört die juristische Fakultät auch zu den Aufsteigern des jüngsten Hochschul-Rankings, das in regelmäßigen Abständen vom Institut für Hochschulentwicklung in Gütersloh durchgeführt wird. Dort schafften es die halleschen Juristen in der Bewertung der Studenten sogar bis in die Spitzengruppe.
Eine alte Tradition in der akademischen Lehre an der juristischen Fakultät ist es, möglichst viele Dozenten aus der Praxis zu verpflichten. Zum Lehrkörper gehören hauptberufliche Richter, Strafverteidiger und Staatsanwälte. Prominente Beispiele sind der Präsident des Bundesarbeitsgerichts, Christian Tietje und auch Monika Harms, Vorsitzende des 5. Strafsenats des Bundesgerichtshof.
Und die Forschung? - Konzentriert sich auf Schwerpunkte wie Wirtschaftsrecht, Fragen der Kriminalitätsbekämpfung und Medizinrecht. So ist an der juristischen Fakultät das interdisziplinäre Institut Medizin-Ethik-Recht (Siehe nebenstehenden Kasten) angebunden. Eine Einrichtung, die in den neuen Bundesländern bisher einzigartig ist, und an der ebenfalls Lehrveranstaltung für Juristen angeboten werden. Den derzeit 1673 Studenten kommt diese Vielfalt auf jeden Fall zu Gute.
Und welche Gründe sprechen heutzutage überhaupt für ein Jurastudium? Der Dekan nennt "die breite Ausbildung und die Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten nach Abschluss des Studium. Und außerdem, so meint Kluth: "Jura ist ein Weg, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die einen ohnehin interessieren. Schließlich ist heutzutage jeder Lebensbereich mit rechtlichen Aspekten verbunden."