Misshandlungen in der Bundeswehr Misshandlungen in der Bundeswehr: Pflicht zur Aufklärung
Halle/MZ. - Nahezu täglich neue Veröffentlichungenlassen viele Bürger fragen: Wird in der Bundeswehrtatsächlich misshandelt, oder ist es eherder Sog der Medien, der Übertreibungen andie Oberfläche spült?
Sollten sich die bisher bekannten Fälle bestätigen,wäre das erschreckend. Denn dann handeltees sich nicht mehr nur um "Schikane altenStils", von der Gediente später gern an Stammtischenberichten und Großväter noch heute erzählen,dass "das noch keinen umgebracht hat".
Solche Erscheinungen kann und darf es in einerArmee, die stets auf ihre Verankerung in derdeutschen Gesellschaft stolz war, nicht geben.Daran dürfen auch neue Anforderungen, dersich die Streitkräfte im Strategiewechselder Politik stellen müssen, nichts ändern.
Die Bereitschaft, für die Demokratie zu kämpfen,fängt im Kopf an. Wer Soldaten bereits inder Ausbildung an den Rand der Achtung undSelbstachtung treibt, riskiert Vertrauensverlust,Verrohung und Verweigerung und stellt sichdamit selbst in Frage.
Für die Bundeswehr bleibt deshalb jetzt nureines zu tun: Sie muss aufklären, was wirklichpassiert ist, um Schlimmeres zu verhindern.