1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Mico GmbH Oederan: Mico GmbH Oederan: Suppina-Tütensuppe wird wieder gekocht

Mico GmbH Oederan Mico GmbH Oederan: Suppina-Tütensuppe wird wieder gekocht

Von Manuela Bank 28.09.2003, 12:57

Oederan/MZ. - Das mittelständische Unternehmen Mico GmbHaus Oederan bei Freiberg (Sachsen) hat dieLizenz erworben und die Produktion unter demNamen aufgenommen. Der Vorteil dabei: "Suppinaist bekannt und muss nicht mehr als Markeetabliert werden", so der geschäftsführendeGesellschafter Joachim Kunz. Investiert wurden1,2Millionen Euro, nicht nur in den Marken-Erwerb,sondern auch in neue Produktionsanlagen. Allerdings,die Suppina-Tüten müssen erst noch bei dengroßen Handelsketten gelistet werden. EinKraftakt, dem der Chemnitzer Kunz als Olympiasiegerim Gewichtheben von 1988 jedoch gelassen entgegensieht. "Harte Arbeit bin ich gewöhnt".

Die Marke Suppina passt in das Sortiment derFirma Mico, die bereits seit 1998 gut 20 verschiedeneEintöpfe und Beilagen herstellt. Zum BeispielRot- und Sauerkraut unter der Marke "Baumann"sowie frische Eintöpfe unter dem Namen "Hohelinden".Unter dem Begriff Suppina werden zunächstvier Tütensuppen, neben der unvermeidlichenOchsenschwanzsuppe, auch Spargelcreme-, Tomatencreme-und Waldpilzsuppe angeboten. Dazu kommen jedochquasi als Suppina-Novum auch frische Eintöpfe,die im Kühlregal zu finden sein werden: Kartoffelsuppe,Soljanka, Linseneintopf und Kesselgulasch.

Zielbereich für die Produkte ist der Osten:"Wir wollen für die neuen Bundesländer produzieren,nicht für die ganze Welt." Eine Konkurrenzzu Herstellern wie Knorr und Maggi sieht Kunzdaher nicht. Dass die Nachfrage nach Suppinada ist, sahen die Mico-Mitarbeiter spätestens,als nach den ersten Medienberichten Kundenauf dem Hof der Firma strömten und Tütensuppewollten: "Wir haben einen provisorischen Werksverkaufaufgemacht." Den gibt es mittlerweile nichtmehr, Käufer werden nun an die Oederaner Geschäfteverwiesen, die bereits Suppina führen.

Schmecken die Suppen denn aber überhaupt wiefrüher? Da ist Kunz sich ziemlich sicher:"Wir haben den Geschmack über aufwändige Verkostungengeklärt." Auch ehemalige Auerbacher Angestelltemischten mit. Der Grund: Mit dem Recht ander Marke, bekam Mico nicht die Rezepturenausgehändigt. Die hatte der bisherige Inhaber,der Unternehmer Karl-Heinz Hartmann, der mitseiner Vadossi GmbH die Nuss-Nugat-Creme Nudossiproduziert, auch gar nicht. Und außerdem:"Genutzt hätten die uns wenig. Heute produziertman ganz anders." Das Suppina-Werk in Auerbachverarbeitete zu DDR-Zeiten vor Ort zum Beispiel3600 Schweine im Jahr. Heute unvorstellbar,denn die Zutaten kommen heute fertig in Oederanan.

Die Suppina-Produktpalette soll noch weiterausgebaut werden - nicht nur im Suppenbereich.Denn unter der Marke wurden früher auch dieallgegenwärtigen Tempo-Linsen und Tempo-Erbsenhergestellt. Die, so Kunz, wird es auch inabsehbarer Zeit wieder geben. Im Oktober jedenfallssollen die neuen, alten Tempo-Produkte aufder der größten deutschen Lebensmittelmesse,der Anuga in Köln, präsentiert werden.