Mibrag Mibrag: Mit Briketts wieder Kohle verdienen
THEISSEN/KÖLN/MZ. - In der Brikettfabrik der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) in Deuben wird in der ersten Maiwoche nach achtjähriger Pause die Produktion wieder aufgenommen, informiert das Unternehmen. Abnehmer der Briketts ist die Rheinbraun Brennstoff GmbH, die sie in Mitteldeutschland verkaufen wird.
Nach fast 70-jähriger Tradition war 2003 die Brikettproduktion aus der sehr schwefelhaltigen Braunkohle des mitteldeutschen Reviers wegen sinkender Nachfrage eingestellt worden. Jetzt brauchen die Käufer nicht befürchten, dass ihnen die bekannten Kohleheizungsgerüche wieder in die Nase steigen. Denn nicht die im Mibrag-Revier geförderte, sondern schwefelarme Braunkohle aus dem Rheinland werde verarbeitet, informiert die Rheinbraun Brennstoff GmbH. Sie ist Tochtergesellschaft der RWE Power in Frechen, deren Anlagen voll ausgelastet sind und die sich deswegen nach einem weiteren Standort für die Brikettproduktion umsah. Auch in Tschechien ist eine Brikettfabrik geschlossen worden. Die Nachfrage nach Brikett für die Haushalte ist aber deutlich angestiegen, sagt Hans Albert-Lößenich, Marketingchef bei Rheinbraun-Brennstoff. "Die Preise sprechen für die Kohle als Heizmittel", nennt er als Ursache.
Nach Probepressungen im vergangenen Sommer hat die Mibrag in Deuben wieder investiert in die Brikettfabrik. Das Industriekraftwerk, die Rohkohleaufbereitung und die Staubfabrik liefen ohne Unterbrechung am Standort. Doch seien Entstaubungsanlagen und Kohleaufbereitung erneuert und optimiert worden. "Jetzt halten alle Anlagen die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte ein", heißt es in einer Pressemitteilung. Und es werde nun effizienter produziert.
Die zu verarbeitende Braunkohle aus dem Rheinland wird per Bahn angeliefert. 20 bis 25 Tonnen Briketts sollen ab Mai stündlich im Drei-Schicht-System hergestellt werden. Die Mibrag schafft damit für 16 Mitarbeiter Arbeit, die Hälfte von ihnen wurden neu dafür eingestellt, heißt es.
Nahe der Produktion, vor allem im mitteldeutschen Raum, will Rheinbraun die Deubener Briketts der Marke "Heizprofi" den Kunden über die Brennstoffhändler anbieten - als lose Ware und in Zehn- beziehungsweise 25-Kilogramm-Verpackungen. 45 000 Haushalte will Rheinbraun so versorgen.