Metalltarif-Forderung Metalltarif-Forderung: Mehr Beweglichkeit nötig
Das öffentliche Geplänkel zwischen Arbeitgebern und der IG Metall vor der anstehenden Tarifrunde hat begonnen. Die Gewerkschaft hat ihren Forderungsrahmen mit bis zu vier Prozent mehr Lohn und Gehalt abgesteckt. Was folgt, ist der Appell von Bundeskanzler Gerhard Schröder an beide Parteien, ihre Verpflichtung gesamtstaatlicher Interessen im Auge zu behalten.
Es sieht aus wie der übliche Auftakt, und doch hat sich das Umfeld geändert. Die IG Metall steht nach verlorenem Arbeitskampf im Osten vor einer neuen Bewährung nach innen und außen. Der neue IG-Metall-Chef Jürgen Peters ist anders als früher bemüht, die Erwartungen nicht allzu stark anzuheizen. So liegt die Tarifforderung deutlich unter denen vergangener Jahre. Doch Peters muss dazu mit der politischen Opposition rechnen, die für ihre Zustimmung zur Steuerreform im Gegenzug tarifliche Öffnungsklauseln per Gesetz will - ein Schlag gegen Gewerkschaften und Tarifautonomie.
Vor diesem Hintergrund dürften auch Verhandlungen über flexiblere Arbeitszeiten noch möglich werden. Sie sind den Arbeitgebern sogar wichtiger als Lohnprozente. Denn auch der Fächentarifvertrag braucht Reformen größerer Beweglichkeit im gesamtstaatlichen Interesse.