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Messe Messe: Hannover im Zeichen neuer Hoffnung

Von Eva Tasche und Kathrin Streckenbach 15.04.2010, 08:00
Hannover Messe im Zeichen neuer Hoffnung. (FOTO: DDP)
Hannover Messe im Zeichen neuer Hoffnung. (FOTO: DDP) ddp

Hannover/dpa. - Vor allem aus demAusland kommen Bestellungen für die Exportnation Deutschland. Vordiesem Hintergrund trifft sich die Industrie ab Montag zur weltweitgrößten Technologieschau Hannover Messe. Energieeinsparung, neueAntriebe, straffe Produktionsabläufe, umweltschonende Systeme undElektromobilität - das sind die wichtigsten Themen auf der Messe.

Kostensparen bleibt aus Sicht der Betriebe das Gebot der Stunde.Dennoch wollen viele Firmen nicht auf den Messebesuch verzichten. DieAusstellerzahl ist mit über 4800 nach Angaben der Messegesellschaftgenauso hoch wie im vergleichbaren Messejahr 2008. Die Hannover Messegilt als wichtiges Stimmungsbarometer. Sie sei «Treibstoff für dieKonjunktur» und der Treffpunkt für weltweite Geschäftsanbahnung, sagtMessechef Wolfram von Fritsch. «Auf der Messe wird aus der HoffnungGeschäft.»

In der Hauptbranche Maschinenbau gibt man sich nach der massivenTalfahrt durch die Megarezession 2009 wieder zuversichtlicher. «VonOptimismus kann man zwar noch nicht sprechen», sagt der Chefvolkswirtdes Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), RalphWiechers. Aber die Unternehmen hätten wieder «Bodenhaftung» bekommen.Die Auftragsbücher hätten sich wieder leicht gefüllt und böten denUnternehmen nun Arbeit für knapp fünf Monate. «Aber von einemAuftragspolster kann man noch nicht reden.»

Im vergangenen Jahr hatte der Maschinenbau den schlimmsten Absturzseit mehr als 50 Jahren erlebt. Die Bestellungen sanken binnenJahresfrist um fast 40 Prozent. «Den Unternehmern wurde der Teppichunter den Füßen weggezogen», sagt Wiechers. Doch jetzt müsse man nachvorne schauen. Dass die Branche aber das Normalmaß vor der Kriseschon in diesem Jahr wieder erreichen könnte - davon geht Wiechersnicht aus. «Wir rechnen damit, dass wir in diesem Jahr rund 20Prozent unter den Werten von 2004 bis 2008 zurückbleiben werden.»

Die Zahlen für Februar scheinen zumindest Grund zum Hoffen zugeben: Die Auftragseingänge lagen real um 26 Prozent über Vorjahr,vor allem die Nachfrage aus dem Ausland zog mit plus 32 Prozentkräftig an.

Auch die deutsche Elektroindustrie ist nach einem massivenNiedergang 2009 ganz gut ins Jahr gestartet. Der Branchenverband ZVEIberichtete kürzlich von einem deutlichen Auftragsplus - ebenfalls vorallem aus dem Ausland. Nach dem Rückgang der Produktion um 22 Prozent2009 haben nach ZVEI-Angaben rund ein Viertel der Elektro-Unternehmendie Produktionsplanungen wieder erhöht. Knapp zwei Drittel wolltenihren Ausstoß auf dem gegenwärtigen Niveau belassen.

Die Hannover Messe vereint neun Leitmessen unter ihrem Dach. Neusind in diesem Jahr die Mobilitec, die sich mit hybriden undelektrischen Antrieben befasst, und die CoilTechnica, die etwaTransformatoren, Generatoren und Elektromotoren präsentiert. DieElektrifizierung des Antriebsstrangs sei eines der zentralen Themenauf der Messe, sagt Fritsch. Die Mobilitec sei voll ausgebucht.

Mit Elektroantrieben sollen sich laut Bundesumweltministerium bis2020 weltweit 470 Milliarden Euro umsetzen lassen. Vor allem vomElektroauto versprechen sich alle gute Geschäfte: Die Maschinenbauerwollen den Antriebsstrang liefern, die Elektrofirmen dieBordelektronik. Auch die Messebeteiligung des Partnerlandes Italiensteht unter dem Motto «Nachhaltige Mobiltät». Es soll Kompetenzen beider Entwicklung schadstoffarmer Transportsysteme hervorheben. Italienstellt mit 300 Unternehmen die zweitgrößte Ausstellergruppe nachDeutschland.