Medizin Medizin: Nobelpreis für Heidelberger Krebsforscher

Stockholm/Heidelberg/Halle/ddp. - Der deutsche KrebsforscherHarald zur Hausen erhält den diesjährigen Nobelpreis für Medizin. Derehemalige Stiftungsvorstand des Deutschen KrebsforschungszentrumsHeidelberg und Vizepräsident der Deutschen Akademie der NaturforscherLeopoldina Halle bekommt die Auszeichnung für die Entdeckung desHumanen Papillomvirus (HPV), das Gebärmutterhalskrebs verursacht, wiedas Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mitteilte. Zur HausensArbeit hatte auch zur Entwicklung eines neuen Impfstoffes geführt.Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) würdigte zur Hausenals «außergewöhnlichen Wissenschaftler».
Die Generalsekretärin der Leopoldina, Jutta Schnitzer-Ungefug,sprach von einer «tollen Auszeichnung». Zur Hausen, der seit fünfJahren Vizepräsident der Akademie ist, sei ein «ganz herausragenderVirologe». Zum ersten Mal sei jemand dafür ausgezeichnet worden, aneiner Impfung gegen Krebs mitgewirkt zu haben.
Mit zur Hausen hat nach neun Jahren erstmals wieder ein deutscherWissenschaftler den Medizin-Nobelpreis bekommen. Günter Blobel hattedie Ehrung 1999 erhalten. Im vergangenen Jahr waren mit dem PhysikerPeter Grünberg und dem Chemiker Gerhard Ertl zwei deutsche Forschermit dem Nobelpreis geehrt worden.
Dem 1936 geborenen zur Hausen wurde die Hälfte der mit insgesamtrund einer Million Euro dotierten Auszeichnung zugesprochen. Dieandere Hälfte teilen sich die französischen Mediziner FrancoiseBarré-Sinoussi und Luc Montagnier für ihre Entdeckung des HumanenImmundefizienz-Virus (HIV). Der Nobelpreis wird am 10. Dezember, demTodestag des Stifters Alfred Nobel, in Stockholm überreicht.