Medien Medien: Walt Disney Company kauft Trickfilmstudio Pixar
Burbank/dpa. - Pixar-Chef und Großaktionär Steve Jobs wirdMitglied des Disney-Verwaltungsrates. Dies haben die beidenUnternehmen am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben. Jobs istauch Apple-Computer-Gründer und -Konzernchef.
Die Pixar-Aktionäre erhalten 2,3 Disney-Aktien je eigenen Anteil.Jobs hält 50,6 Prozent der Pixar-Aktien. Die Pixar-Aktionäre und dieAufsichtsbehörden müssen noch grünes Licht geben. Jobs will mit 40Prozent aller ausstehenden Pixar-Aktien für die Transaktion stimmen.
Pixar gilt neben Dream Works Animation als das erfolgreichsteZeichentrickfilm-Studio. Pixar-Filme wie «Toy Story», «Findet Nemo»und «Die Unglaublichen» hatten jeweils Hunderte von Millionen Dollareingespielt und waren damit weltweite Kassenschlager geworden. Pixarhat insgesamt 20 Oscars gewonnen.
Disney-Chef Robert A. Iger (54) hat sich damit Pixar gesichert, umdie ins Hintertreffen geratene Zeichentrickfilm-Sparte von Disney miteinem dynamischen und erfolgreichen Spezialstudio zu ergänzen. Erholte sich mit Jobs (50) auch einen der erfolgreichsten undinnovativsten US-Unternehmer in den Verwaltungsrat.
Jobs hatte Apple Computer 1976 in einer Garage im Silicon Valleyin Kalifornien gegründet. Er hatte Pixar nach dem Kauf der Computer-Grafik-Sparte der Lucasfilm im Jahr 1986 für zehn Millionen Dollar zueinem kreativen und enorm erfolgreichen Computer-Zeichentrickfilm-Studio aufgebaut und macht jetzt Kasse.
Jobs hatte Apple Computer verlassen und war dann Jahre späterzurückgekehrt. Er hat das Unternehmen mit dem Musikplayer iPod undneuen Macintosh-PC-Modellen wieder zu einem rasant wachsendenTechnologie-Unternehmen gemacht, das in der Musikbranche mit seinenProdukten Furore macht.
Pixar-Präsident Ed Catmull wird Präsident derZeichentrickfilmstudios von Pixar und Disney. Der legendäreZeichentrickfilm-Spezialist John Lasseter von Pixar wird kreativerChef dieser Studios.
Disney hatte zahlreiche Pixar-Filme vertrieben und mitfinanziert,doch drohte das Abkommen mit dem bevorstehenden Zeichentrickfilm«Cars» zu enden. Jobs hatte vor zwei Jahren angekündigt, nachVertragsende mit Disney einen neuen Vertriebspartner suchen zuwollen. Damals gab es ein gespanntes Verhältnis mit dem früherenDisney-Chef Michael Eisner.
Der neue Disney-Boss Robert Iger versuchte nach seinem Amtsantrittim Herbst 2005 sofort wieder mit Jobs ein gutes Verhältnis zuschaffen. Dies gelang, und jetzt kommt Pixar zum zweitgrößtenamerikanischen Medien- und Unterhaltungskonzern.
Disney will nicht nur von neuen oder Fortsetzungs-Episoden derErfolgsfilme von Pixar profitieren, sondern kann zukünftig auch dieZeichentrick-Filmfiguren von Pixar in seinen Freizeitparks, imFernsehen und in allen anderen Disney-Geschäftsbereichen verwenden.
Die Disney-Aktien zogen um 1,84 Prozent auf 25,99 Dollar an. DiePixar-Aktien hatten am Dienstag mit 57,57 Dollar geschlossen. Sielegten nachbörslich um 2,69 Prozent auf 59,12 Dollar zu.
