Medien Medien: Springer Verlag macht wieder mit Gewinn

Berlin/dpa. - Im ersten Halbjahr sei trotz anhaltend schwierigen Konjunktur- undBranchenumfeldes ein Überschuss nach Steuern und Abschreibungen von72 Millionen Euro erzielt worden. Dies sei ein Zuwachs gegenüber demVorjahresniveau um 58 Millionen Euro. Das operative Ergebnis sei um8 Millionen auf 42 Millionen Euro gestiegen.
Im vergangenen Jahr war der Axel Springer Verlag erstmals mit 198Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht. Ende Mai hatteVorstandschef Mathias Döpfner bei der Bilanzvorlage von einerlängeren Durststrecke für den Verlag und der größten Krise derPrintmedien seit dem Zweiten Weltkrieg gesprochen. Auch ein erneuterVerlust war nicht ausgeschlossen worden.
Nach Darstellung des Verlages greift das Restrukturierungs- undKostensenkungsprogramm, das unter anderem den Abbau von zehn Prozentder Arbeitsplätze bis Ende 2003 und eine Bereinigung des Portfoliosumfasst. Die «erheblichen marktbedingten» Rückgänge derAnzeigenerlöse seien kompensiert worden. Darüber hinaus hätten sichSonderfaktoren positiv auf den Überschuss ausgewirkt. Das schwierigeMarktumfeld erfordere allerdings weiter «diszipliniertesKostenmanagement», erklärte Döpfner, ohne nähere Angaben zu machen.
Der Umsatz lag im ersten Halbjahr mit 1,368 Milliarden Euro um 4,2Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Anzeigenumsätze seien um 9,3Prozent auf 528 Millionen Euro zurückgegangen. Die Zeitungen seien amstärksten von der «Anzeigendepression» betroffen gewesen. IhreGesamtumsätze seien um 6,4 Prozent auf 703 Millionen Eurozurückgegangen, wobei das Anzeigengeschäft um mehr als 11 Prozentabnahm. Die Zeitschriften steigerten dagegen ihre Umsätze leicht um0,8 Prozent auf 373 Millionen Euro bei geringen Einbußen imAnzeigengeschäft. Die Buchumsätze seien entgegen dem Markttrend mit77 Millionen Euro stabil geblieben. Die elektronischen Medien legtenden Angaben zufolge um 15,8 Prozent auf 44 Millionen Euro zu.
Der Personalaufwand sei um 4 Millionen (- 0,9 Prozent) auf 450Millionen Euro zurückgegangen. Der Einspareffekt werde überwiegenddurch Tariferhöhungen und neue Aktivitäten kompensiert, hieß es. DerAxel Springer Verlag beschäftigte im ersten Halbjahr 2002 im Schnitt13 598 Mitarbeiter. Das waren 540 weniger als im Vorjahreszeitraum.Anfang Juli waren noch 13 406 Mitarbeiter in dem Verlag tätig.