Maximal 15 Kilometer Maximal 15 Kilometer: Ramelow will Bewegungsradius der Thüringer einschränken

Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält angesichts der noch immer hohen Infektionswerte eine Verschärfung der Corona-Regeln in dem Bundesland für nötig. Er habe dem Kabinett vorgeschlagen, nach dem Beispiel von Sachsen den Bewegungsradius der Menschen im Freistaat auf 15 Kilometer im Umkreis ihres Wohnortes zu beschränken, sagte Ramelow am Sonntag in Erfurt. Entscheidungen werde das Thüringer Kabinett am Dienstag nach den Bund-Länder-Gesprächen fällen.
Ramelow reagierte damit auch auf den Ansturm, den es am Wochenende auf die Wintersportgebiete im Thüringer Wald gab, wo sich entgegen den Kontaktbeschränkungen Menschen aus verschiedenen Landesteilen sowie aus Franken begegneten.
Thüringen ist aktuell ein Corona-Hotspot
Nach Angaben des Regierungschefs sollen Schulen und Kindergärten im Freistaat bis Ende Januar geschlossen bleiben. So lange würde der Lockdown beibehalten. Eine Notbetreuung solle es „nur in abgespeckter Form“ geben bis zum 1. Februar, an dem der eingeschränkte Regelbetrieb wieder aufgenommen werde. Vorgesehen sei in Thüringen außerdem, dass Schüler der Jahrgänge, in denen Abschlüsse anstehen, sowie ihre Lehrer mit negativem Corona-Test bereits im Januar an die Schulen zurückkehren könnten.
Ramelows Pläne stoßen allerdings auf Widerstand. Die Thüringer CDU sprach von einem „Wohnort-Arrest“, den sie ablehne. „Er ist in medizinischer, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht unsinnig“, erklärte CDU-Generalsekretär Christian Herrgott am Montag in Erfurt. Kritik kam auch von der FDP-Fraktion, die wie die CDU im Landtag auf der Oppositionsbank sitzt.
Mit Finanzministerin Heike Taubert (SPD) äußerte sich aber auch ein Regierungsmitglied skeptisch. Eine gute Steuerung bei Wintersportaktivitäten sei besser als eine Beschränkung, schrieb Taubert. (dpa)