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Maschinenbau Maschinenbau: Gute Geschäfte mit Kunden aus dem Ausland

08.01.2003, 14:37
Ein Arbeiter überwacht im Gelenkwellenwerk des Autozulieferers IFA-Maschinenbau GmbH in Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel), das am 05 Dezember 2002 offiziell in Betrieb genommen wurde, einen Bearbeitungsautomaten. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter. (Archivfoto: dpa)
Ein Arbeiter überwacht im Gelenkwellenwerk des Autozulieferers IFA-Maschinenbau GmbH in Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel), das am 05 Dezember 2002 offiziell in Betrieb genommen wurde, einen Bearbeitungsautomaten. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter. (Archivfoto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau kann im Ausland beträchtliche Erfolge verzeichnen. Die stark gestiegenen Bestellungen der ausländischen Kundschaft überdecken mittlerweile sogar deutlich das Minus im Inland. Allein im November kamen 16 Prozent mehr Aufträge von den Exportmärkten herein als vor einem Jahr, berichtete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch in Frankfurt.

Im Inland fiel dagegen der Ordereingang immer noch ein Prozent niedriger aus. VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers ist zumindest guter Hoffnung, «dass die Bestellungen im Inland damit auf der Talsohle angelangt sind». Das insgesamt gute Abschneiden auf dem Weltmarkt hat Deutschlands Schlüsselindustrie vor einem tiefen Einbruch bewahrt. Während die inländische Nachfrage von Januar bis November um neun Prozent zurückgefallen war, konnte im Ausland noch ein Plus von drei Prozent erzielt werden. «Diese Leistung kann sich sehen lassen», kommentiert VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann dieses Ergebnis.

Auf Grund der Aufhellung in den vergangenen Monaten kann der Verband seine Prognose für 2002 mit einem Produktionsrückgang von vier Prozent voraussichtlich bestätigen. Aber auch 2003 ist mit einer Durststrecke zu rechnen. Der VDMA rechnet mit «plus-minus Null». Die neueste Branchenanalyse der Dresdner Bank stellt den Maschinenbauern sogar ein Miniwachstum von real einem Prozent in Aussicht.

Die «Bauchlandung im Inland» hat deutliche Spuren in den Belegschaften hinterlassen. Ende Oktober waren noch 889 000 Männer und Frauen im Maschinenbau beschäftigt, fast 18 000 weniger als zwölf Monate zuvor. Der Auftragsbestand hatte im Oktober nur noch eine Reichweite von durchschnittlich 4,6 Monaten. Damit war das Polster in einigen Zweigen gefährlich zusammengeschmolzen.

International sieht sich die Branche - hinter den USA und Japan - in einer sehr guten Verfassung. «Nicht nur preislich, sondern auch technisch», bekräftigt Wortmann. Über weite Strecken des vergangenen Jahres hat der niedrige Euro-Kurs zusätzlichen Rückenwind beschert.

Dabei ist die Entwicklung in den fast 40 Fachzweigen sehr unterschiedlich verlaufen. 24 Sparten lagen im Zeitraum September bis November bei den Aufträgen im Plus. Turbinen, Robotik und Automation sowie Papierverarbeitung und Oberflächentechnik wiesen sogar Steigerungsraten von mehr als 40 Prozent auf. Lediglich zwölf Sparten blieben unter Vorjahresniveau. Dabei wurden Bergbaumaschinen, Waagen sowie Klima-, Luft- und Entstaubungsanlagen besonders betroffen.

Bei einem Exportanteil von 67 Prozent konnte die Branche vor allem in Osteuropa, in Asien sowie den OPEC-Staaten punkten. China ist schon auf Position fünf der größten Auslandskunden gerückt. Aber selbst der Auftragsrückgang von 3,5 Prozent auf dem wichtigsten Exportmarkt USA im Zeitraum Januar bis Oktober wird angesichts der gedrückten Weltkonjunktur noch als Erfolg bewertet.