Marktführer TUI hält Preise stabil
Hannover/Punta Cana/dpa. - Tourismus-Marktführer TUI hält seine Preise im kommenden Jahr nahezu stabil. Das kündigte TUI-Deutschlandchef Volker Böttcher am Sonntag bei der Vorstellung der Sommerkataloge 2008 in Punta Cana in der Dominikanischen Republik an.
Die TUI setze verstärkt auf Familienangebote, neue Hotels und neue Reiseziele in Osteuropa. Zudem soll das Angebot an Städtereisen deutlich ausgebaut werden. Gewinner der Sommersaison 2007 war die Türkei mit einem zweistelligen Buchungsplus.
Im Vorjahr hatte die Türkei als Reiseziel unter anderem wegen der Vogelgrippe und des Karikaturenstreits einen Einbruch verzeichnet. Ein «gutes Wachstum» erzielten im vergangenen Sommer laut TUI auch die Kanarischen Inseln, Ägypten und Marokko. Insgesamt stieg die Zahl der TUI-Gäste im Heimatmarkt Deutschland wie bereits bekannt im Vergleich zum Vorjahres-Sommer um zehn Prozent. Die gebuchten Umsätze legten um sechs Prozent zu. Damit habe TUI Deutschland die Marktführerschaft weiter ausgebaut, sagte Böttcher.
Bei der beginnenden Wintersaison liegt die TUI mit den deutschen Veranstalter- und Flugaktivitäten derzeit deutlich im Plus. Die Zahl der Gäste liegt um elf Prozent über dem Vorjahreswert, die Umsätze legten um acht Prozent zu. Es zeichne sich ein starker Fernreisetrend ab, hieß es. Wichtigstes Fernreiseziel mit einem zweistelligen Gästewachstum sei die Dominikanische Republik.
Die Reisepreise für die Sommersaison 2008 liegen nach TUI-Angaben im Durchschnitt auf dem Niveau des vergangenen Sommers. Während allerdings Reisen zum Beispiel auf das spanische Festland etwas günstiger werden, steigen die Preise für Reisen nach Griechenland, Ägypten, Deutschland und Österreich leicht an. Eine Prognose für die Entwicklung der Gästezahl und des Umsatzes in der Sommersaison 2008 gab Böttcher nicht ab.
Der deutsche Markt ist konzernweit der wichtigste für TUI. Anfang September hatte der Konzern seine Touristiksparte mit dem britischen Wettbewerber First Choice zur neuen TUI Travel mit Sitz in London fusioniert. TUI hält daran 51 Prozent. Vorstandschef Michael Frenzel will mit der Fusion die Ertragskraft der TUI steigern, First Choice gilt als Ertragsperle.
Der Vertrag mit Frenzel war am Donnerstag vom TUI-Aufsichtsrat bis Ende März 2012 verlängert worden. Frenzel führt die TUI seit 1994. Wegen der schwachen Entwicklung des Aktienkurses und seiner Strategie steht der 60-Jährige seit langem in der Kritik einiger Anleger, die eine Zerschlagung des Reise- und Schifffahrtskonzerns fordern. Im dritten Quartal hatte der Konzern einen Umsatz- und Gewinnsprung verzeichnet, vor allem auch wegen einer Ertragswende in der Schifffahrtssparte.