«Magna Germania» «Magna Germania»: Bernburgs Zeitsprung in die Antike
Halle (Saale)/MZ. - Da nämlich feierten sie 1 000-jähriges Jubiläum, nachdem sie erst 1936 die 800 Jahre gefeiert hatten. 200 Jahre älter in nur 25 Jahren? Dem Heimatforscher Franz Stieler sei Dank. Er war es, der forschte und auf das vergilbte Pergament des Kaisers stieß.
Nun könnte sich ein neuer, ganz ähnlicher Zeitsprung an der Saale ereignen. Während in der Eulenspiegelstadt nächstes Jahr ganz groß 1 050 Jahre begangen werden sollen, hat das Nachrichtenmagazin "Spiegel" eine Karte veröffentlicht, die Germanien vor fast 2 000 Jahren zeigt: die "Magna Germania". Und dort ist einer der drei wichtigsten Orte im Lande Wotans ein gewisses Luppia.
Altphilologen, Mathematikhistoriker und Erd-Vermesser der TU Berlin haben die Karte des römischen Mathematikers und Astronomen Claudius Ptolemäus untersucht und damit wohl eine Sensation perfekt gemacht. Luppia, da sind sich die Experten sicher, ist Bernburg. Damit steht fest: Die Stadt Aschersleben, die bislang als älteste Stadt im Land gilt und damit wirbt, hat den Titel verloren. Und Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze könnte mit dem neuen Pfund wuchern.
Offiziell gefeiert werden 2011 jedoch zunächst die 1 050 Jahre. Einige Jahre später vielleicht die 2 000 - ein Zeitsprung von knapp 1 000 Jahren in der ältesten Stadt des Landes.