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Luftverkehr Luftverkehr: Airbus-Flugzeuge werden in Hamburg am Fließband flügge

Von Karl Morgenstern 30.11.2005, 14:40
Airbus-Mitarbeiter stehen am Dienstag (8. November 2005) um den Großraum-Airbus A380 nach seiner ersten Landung auf dem Werksflugplatz in Hamburg-Finkenwerder herum. (Foto: dpa)
Airbus-Mitarbeiter stehen am Dienstag (8. November 2005) um den Großraum-Airbus A380 nach seiner ersten Landung auf dem Werksflugplatz in Hamburg-Finkenwerder herum. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Der weltweite Erfolg der A320-Familiemacht's möglich. Wurde die monatliche Airbus-Fertigung schon indiesem Jahr auf 28 Flugzeuge erhöht, so wird die Produktion in dennächsten Wochen und Monaten allmählich auf 30 Flugzeuge pro Monathochgefahren. Gut die Hälfte dieser Flugzeuge mit einem Gang in derMitte der Kabine wird in Hamburg endmontiert. Zuletzt waren es 13zweistrahlige A320 in Toulouse und 15 Flugzeuge der Typen A318, A319und A321 an der Elbe.

Mit Beginn des Jahres 2007 werden es sogar monatlich 32 Jets sein,die 50 bis 80 Millionen US-Dollar kosten - pro Stück. Um diesenHochlauf bewältigen zu können, wurde in Finkenwerder die neue Halle 8zur Ausrüstung der A320-Familie binnen weniger Monate förmlich ausdem Boden gestampft. Ob nun jeweils 16 Jets monatlich in Hamburg oderToulouse flügge werden oder ob es mal in Frankreich 15 oder auch 18sein werden, hängt im wesentlichen davon ab, welche Jets der A320-Familie gerade zur Auslieferung anstehen. Das wechselt von Monat zuMonat.

Waren es bisher vor allem die A320 und die kleinere Version A319,die in Hamburg-Finkenwerder endmontiert wird, so sind in diesem Jahrauch schon über 30 jeweils 80 Millionen US-Dollar teure A321 verkauftwerden. Die A321 ist nicht nur die teuerste, sondern mit einer Längevon 44,1 Metern auch das größte Flugzeug der A320-Familie und bietetmaximal 220 Passagieren Platz. Neuerdings verkauft sich nach dreischwierigen Jahren auch der «Kleine Hamburger» A318, der lange Zeitdas Sorgenkind von Airbus war, wieder deutlich besser. Im Sommer 2006wird dann auch die Produktion der Großraumflugzeuge Airbus A330 undAirbus A340 - Hamburg liefert wesentliche Rumpfsegmente - von 6,5 aufacht pro Monat erhöht. Der Tag ist also nicht mehr fern, dass proMonat 40 und mehr Flugzeuge in Hamburg und in Toulouse gebaut werden.Schließlich wird auch immer noch eine A310 oder A300-600 monatlichfertig. Konkurrent Boeing wurde jedenfalls längst überflügelt.

Dabei sind die vierstrahligen Giganten A380 noch gar nichtmitgezählt. Ende 2006 werden die ersten dieser doppelstöckigen Riesenan die Kundschaft ausgeliefert und treten ihren Dienst rund um denErdball an. Singapore Airlines ist der erste Kunde, der die A380fliegen wird. Ab 2008 werden dann monatlich vier Maschinen inToulouse gebaut und in Hamburg ausgerüstet. Das bedeutet: Auch derAirbus A380 wird schon bald in Hamburg zum Alltag gehören. Und alleKunden aus Europa und dem Nahen Osten werden ihre A380 in Hamburgausgeliefert bekommen. Die 292 Millionen US-Dollar teure A380 wird amnorddeutschen Himmel so selbstverständlich werden wie schon seitJahren der Großraumtransporter Beluga. Mit dem A380-Hochlauf in zweiJahren wird Airbus in Hamburg und Toulouse monatlich wenigstens 45Flugzeuge fertigen.

Inzwischen sind von elf Kunden auch schon 155 Exemplare des neuenLangstreckenflugzeuges A350 bestellt, das 253 bis 330 PassagierenPlatz bieten und ab dem Jahre 2010 in direkter Konkurrenz zum neuenBoeing-Produkt 787 «Dreamliner» im Liniendienst fliegen soll. Zu denersten Kunden gehören Qatar Airways, US Airways, die ohnehin aufAirbus ausgerichtete brasilianische TAM, die portugiesische TAP unddas führende amerikanische Leasing-Unternehmen ILFC.