Lufthansa: Flugverkehr trotz Streiks planmäßig
Frankfurt/Hamburg/dpa. - Es ist Streik bei der Lufthansa - und die Flugzeuge fliegen weiter. Nach Angaben des Unternehmens mussten am Montagmorgen zunächst keine Flüge wegen des Ausstandes von Boden- und Kabinenpersonal gestrichen werden.
Rund 150 Flüge seien weitgehend planmäßig gestartet, sagte Lufthansa-Kommunikationschef Klaus Walther dem Nachrichtensender n-tv. Die Gewerkschaft ver.di geht allerdings noch davon aus, dass der Streik im Laufe des Tages den Flugverkehr noch beeinträchtigen wird. «Es wird zu spüren sein, das ist überhaupt keine Frage», sagte ver.di-Verhandlungsführer Erhard Ott im «ZDF-Morgenmagazin».
Der Notfallplan des Unternehmens an bestreikten Standorten greife, betonte Lufthansa-Sprecher Walther. Man hoffe, das so möglichst lange durchhalten zu können. Die Lufthansa richtete für Passagiere eine Hotline unter der Nummer 0800/850-60-70 ein und informiert auch im Internet.
Der ver.di-Verhandlungsführer bekräftigte, Ziel des Streiks sei nicht, die Passagiere zu treffen, sondern die Lufthansa. Wenn die Airline den Flugverkehr mit dem Einsatz zusätzlicher Aushilfskräfte aufrechterhalte, koste sie das mehr Geld.
Die Gewerkschaft hatte Boden- und Kabinenpersonal bei der Lufthansa von Mitternacht an zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Die allgemeine Sorge war, dass der Streik mitten in der Urlaubszeit zu Chaos an den Flughäfen führen könnte. Schwerpunkte des Ausstandes sind der Gewerkschaft zufolge die Flughäfen in Hamburg und Frankfurt.
Walther appellierte an ver.di, in dem Tarifkonflikt an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Lufthansa sei gesprächsbereit. Ott bekräftigte die Forderung nach einem nachgebesserten Angebot als Voraussetzung für weitere Gespräche. Ver.di verlangt für rund 50 000 Beschäftigte am Boden und in der Kabine 9,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hatte zuletzt gestaffelt 6,7 Prozent mehr Geld bei 21 Monaten Laufzeit und eine Einmalzahlung geboten.
Parallel zu den Arbeitsniederlegungen bei der Lufthansa rief ver.di auch die Mitarbeiter des Flugzeug-Caterers Gate Gourmet zu einem befristeten Warnstreik in den Niederlassungen Zeppelinheim bei Frankfurt und München auf. Wie ein Gewerkschaftssprecher am Morgen sagte, verweigert das Unternehmen den Beschäftigten seit fünf Jahren eine Lohnerhöhung.