Lokführer-Warnstreiks trotz Verbot gestartet
Berlin/dpa. - In Berlin ist der S-Bahn-Verkehr durch den Warnstreik der Lokführer um 08.00 Uhr zum Stillstand gekommen. Auch einige Regionalzüge hätten ihre Fahrt nicht fortgesetzt, sagte ein Bahnsprecher am Dienstagmorgen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte ihre Mitglieder bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, die bis 11.00 Uhr andauern sollen. Damit soll ein eigener Tarifvertrag für Lokführer, Zugbegleiter und Speisewagenpersonal durchgesetzt werden.
Bei einem Warnstreik in Nordrhein-Westfalen droht der GDL ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro. Darauf wies eine Sprecherin des Arbeitsgerichts Düsseldorf hin. Die Bahn hatte bei dem Gericht eine Einstweilige Verfügung gegen den Warnstreik erwirkt. Bei dem Betrag handele es sich allerdings um die maximale Höhe, sagte die Sprecherin. Sollten die Lokführer dem Aufruf der GDL folgen und wie geplant die Arbeit niederlegen, könne es zu einer Zwangsvollstreckung kommen. Die Einstweilige Verfügung gelte nur für Nordrhein-Westfalen.
Dennoch gab es auch Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen, wie ein Gewerkschaftssprecher sagte. Der Gerichtsbeschluss sei nicht zugestellt worden. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), Günther Kinscher, bekräftigte am Dienstagmorgen die Entschlossenheit seiner Organisation zum Warnstreik. «Wir müssen unseren Forderungen Nachdruck verleihen», sagte er in Köln dem Sender n-tv.
Die Bahn mache von ihrem Recht Gebrauch, das sei legitim, sagte er mit Blick auf die beantragten einstweiligen Verfügungen gegen den Warnstreik. «Bis jetzt ist uns von keinem Gericht etwas zugegangen». Er gehe davon aus, dass der Bahnverkehr in weiten Teilen zum Erliegen komme. Die GDL fordert Einkommensverbesserungen von bis zu 31 Prozent und einen eigenen Tarifvertrag. Die Bahn lehnt das ab.