Leipzig-Halle Leipzig-Halle: Logistik-Netzwerk sieht Region im Aufwind
SCHKEUDITZ/MZ. - Sachsen-Anhalt wirdkünftig stärker vom wirtschaftlichen Aufschwungim Großraum Leipzig profitieren. Davon istThoralf Weiße, Vorstandschef des NetzwerkesLogistik Leipzig-Halle überzeugt. "Spätestensin zwei Jahren wird im Raum Halle entlangder Autobahn 14 deutlich mehr zu sehen sein",sagte er gestern anlässlich des dreijährigenBestehens des Netzwerkes. Grund sei einerseitsder inzwischen zu beobachtende Mangel an großen,nutzbaren Gewerbeflächen in Leipzig. Andererseitsbiete Sachsen-Anhalt inzwischen attraktivereFörderbedingungen für Logistik-Unternehmenals Sachsen.
Starke Ost-West-Achse
Das bestätigt auch Dierk Näther, Geschäftsführerdes Flughafens Leipzig/Halle, der dem Vorstanddes Netzwerkes angehört. Zwar habe der Flughafenselbst noch rund 100 Hektar, die für Ansiedlungenzur Verfügung stehen. Diese seien aber vorrangigfür "Investoren mit Luftfrachtbezug" vorgesehen.Und bei den gegenwärtigen Wachstumsraten indiesem Hauptgeschäftsfeld sei der Flughafengut beraten, Reserven vorzuhalten. Maßgeblichdurch die Posttochter DHL, aber auch durchandere Firmen, habe der Frachtumschlag 2010um 26 Prozent auf 663000 Tonnen zugelegt.Im ersten Halbjahr 2011 seien 367000 Tonnentransportiert worden, so dass aufs Jahr gerechnetein weiterer starker Zuwachs zu erwarten sei.
Die Stärke der Region liegt laut Näther inder "vorbildhaften Verknüpfung der Verkehrsträger"Flugzeug, Lkw und Bahn und in der Lage mittenin der Ost-West-Achse. Um diese Stärken fürUnternehmen und Arbeitsplätze voll auszuspielen,will das Netzwerk in den kommenden Jahren"eine neue Dimension der Kooperation mit Produzentenund Handel" erreichen, wie Prof. Uwe Arnoldsagt. Die Partner hierfür sieht der Netzwerk-Managervor allem in der Autobranche, dem BereichChemie, Kunststoffe, Pharmazie, der Bio-Medizinund dem elektronischen Handel - also Internethändlern.
Mitgliederzahl verfünffacht
Welche Wirtschaftskraft bereits heutemit der Logistik, also Lagerung, Umschlagund Transport von Gütern, verbunden ist, machtVorstandschef Weiße deutlich: "Binnen dreiJahren ist unser Netzwerk von 20 auf 96 Mitgliederangewachsen, 80 Prozent von ihnen sind Unternehmender Privatwirtschaft." Diese beschäftigtenderzeit 14700 Mitarbeiter und erreichteneinen Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro.Das Netzwerk wirke dabei in zweierlei Richtungen:Nach außen werden vor allem die Region undihre Leistungsfähigkeit bekannter gemacht.Dadurch sollen Investoren und Frachtströmeangelockt werden. Nach innen finden die meistmittelständischen Unternehmen zu ganz praktischenPartnerschaften bei der Frachtoptimierung(um beispielsweise Leerfahrten zu vermeiden)oder etwa beim gemeinsamen und damit günstigerenEinkauf von Diesel. Auch die Gewinnung vonFachkräften ist gemeinsames Thema.