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Lebensmittel Lebensmittel: Stollwerck schließt Produktion in Köln

10.09.2004, 11:56
Schokoladenstücke liegen am Freitag (10.09.2004) in Düsseldorf auf der Verpackung. Der Schokoladenhersteller Stollwerck schließt seine Produktion mit 150 Arbeitsplätzen am Traditionsstandort Köln. Die Hauptverwaltung mit 250 Stellen bleibe aber in der Domstadt erhalten, sagte ein Stollwerck-Sprecher am Freitag (10.09.). (Foto: dpa)
Schokoladenstücke liegen am Freitag (10.09.2004) in Düsseldorf auf der Verpackung. Der Schokoladenhersteller Stollwerck schließt seine Produktion mit 150 Arbeitsplätzen am Traditionsstandort Köln. Die Hauptverwaltung mit 250 Stellen bleibe aber in der Domstadt erhalten, sagte ein Stollwerck-Sprecher am Freitag (10.09.). (Foto: dpa) dpa

Köln/Zürich/dpa. - Der Schokoladenhersteller Stollwerck schließtseine Produktion mit 150 Arbeitsplätzen am Traditionsstandort KölnEnde März 2005. Die Hauptverwaltung mit 250 Stellen bleibe aber inder Domstadt erhalten, sagte ein Stollwerck-Sprecher am Freitag. DiePralinenfertigung werde im Werk Norderstedt bei Hamburg gebündelt, dadie Produktion in Köln «nicht mehr rentabel» gewesen sei. Stollwerckwar 2002 vom weltweit führenden Schweizer Hersteller von Kakao- undSchokoladenprodukten Barry Callebaut übernommen worden.

In der Schweiz werden zudem die Verwaltungsbüros in Dübendorf undZug Anfang 2005 in Zürich unter einem Dach vereint, wie BarryCallebaut in Zürich mitteilte. Bei der ebenfalls zum Konzerngehörenden Van Houten GmbH in Norderstedt nahe Hamburg sollen zu denbereits vorhandenen 420 Arbeitsplätze rund 80 neue angesiedeltwerden. Die Ausschreibung dafür werde zuerst unter den KölnerBeschäftigten erfolgen. Zudem liefen Gespräche über einen Sozialplansowie Abfindungen mit dem Kölner Betriebsrat. Die Kosten für dieMaßnahmen sind durch die Restrukturierungsreserven in Höhe von 80Millionen Franken (51,9 Mio Euro) abgedeckt, wie der Konzernmitteilte. Die Summe war bei der Übernahme von Stollwerck gebildetworden.

Stollwerck war vom Kölner Unternehmer Hans Imhoff quasi aus demNichts aufgebaut worden. Der gebürtige Kölner hatte 1947 die ImhoffSchokoladenfabrik gegründet, übernahm in den 70er Jahren die KölnerSchokoladenfabrik Stollwerck und baute das Unternehmen nach und nachzu einem Konzern auf. Markenzeichen des Kölner Unternehmens wurde derSarotti-Mohr. 2002 griffen die Schweizer dann zu.

Das Werk in Köln sei seit längerer Zeit nicht mehr rentabelgewesen und hätte modernisiert werden müssen, sagte der Sprecher. AufGrund der vorhandenen Kapazitäten im Werk Norderstedt mit einemmodernen Maschinenpark sei dies jedoch «nicht sinnvoll». Zudem seidie geographische Lage des Werks mit kurzen Wegen zum Hamburger Hafenentscheidend gewesen.

Neben der Produktion in Norderstedt gebe es derzeit in Deutschlandnoch weitere Werke im sächsischen Wurzen, in Saalfeld in Thüringensowie in Berlin. Insgesamt seien in Deutschland rund 2000Beschäftigte für Barry Callebaut tätig, weltweit seien es 8500 inrund 20 Ländern.

Der Stollwerck-Hauptsitz werde «definitiv» in Köln bleiben. Zuvorwaren dorthin die Verwaltungen von Van Houten aus Norderstedt und vonGubor aus Baden-Württemberg verlegt worden, die ebenfalls zum Konzerngehören. Gleichzeitig gab Stollwerck am Freitag bekannt, dassVorstandschef Richard Crux Ende Oktober seinen Posten auf eigenenWunsch verlasse. Nachfolger werde Stefan von Klebelsberg.