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Landwirtschaft Landwirtschaft: Käfighaltung für Hühner endet Ende 2008

18.09.2008, 14:48
Hühner bei der Kleingruppenhaltung in großen Käfigen (Foto: dpa)
Hühner bei der Kleingruppenhaltung in großen Käfigen (Foto: dpa) DPA

Breckerfeld/dpa. - Die Tiere haben dann mehr Platz. «Der Käfig ist tot, den gibt es nicht mehr», sagte Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), in Breckerfeld (Sauerland). Verbraucher müssen sich vom kommenden Jahr an bei der kostengünstigsten Eiersorte auf höhere Preise einstellen. Allerdings können aus EU-Ländern noch drei Jahre lang Eier aus Käfighaltung importiert werden.

In Deutschland kommen derzeit Eier aus fünf Haltungsformen auf den Markt. Bei der auslaufenden Käfighaltung (Kategorie 3 - ist auf dem Ei aufgedruckt) teilen sich vier bis sechs Hennen einen Käfig, mit 0,55 Quadratmeter Fläche pro Tier. Die neue Kleingruppenhaltung (ebenfalls Kategorie 3) gibt den Hennen je nach Größe 0,8 bis 0,9 Quadratmeter Platz. 28 bis 60 Tiere sind in einer Einheit mit Einstreufläche, Sitzstangen und Nest untergebracht. Diese Haltungsform entspreche dem Verhalten der Hühner besser, so der Bauernverband.

Bei der Bodenhaltung (Kategorie 2) leben große Gruppen in einem Stall mit mehreren Ebenen. Aufgrund der großen Gruppen von bis zu 6000 Hennen kann sich kaum eine Hackordnung entwickeln. In der Freilandhaltung (Kategorie 1) haben die Hennen neben dem Stall tagsüber Zugang zum Freigelände. Die Tiere haben aber mehr Kontakt zum Kot, dadurch steigen Infektionsgefahren. Hennen in Ökohaltung (Kategorie 0) genießen über die Freilandhaltung hinaus Ökofutter, kleinere Gruppen und mehr Platz.

Zwei Drittel der elf Milliarden Eier aus deutscher Erzeugung stammen derzeit aus Käfighaltung, 15 bis 20 Prozent aus Bodenhaltung, 10 bis 12 Prozent aus Freiland- und rund sieben Prozent aus Ökohaltung. Zwei von drei Eiern werden frisch verkauft. Der Rest wird als Flüssigei für Ei-haltige Produkte gebraucht. Sieben Millionen Eier werden importiert.