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Landwirtschaft Landwirtschaft: CDU-Politiker sieht die Zuckerfabriken im Land bedroht

24.10.2004, 16:34
Die Produktionstürme des «Nordzucker»-Werks in Klein Wanzleben zur Zuckerproduktion wurde von 1992 bis 1994 auf einer 100 Hektar großen Fläche errichtet. Die für die Produktion benötigte Elektroenergie wird durch eine Dampfturbine selbst erzeugt. Die eigentliche Herstellung des Zuckers findet in den Monaten September bis Dezember statt. (Archivfoto: dpa)
Die Produktionstürme des «Nordzucker»-Werks in Klein Wanzleben zur Zuckerproduktion wurde von 1992 bis 1994 auf einer 100 Hektar großen Fläche errichtet. Die für die Produktion benötigte Elektroenergie wird durch eine Dampfturbine selbst erzeugt. Die eigentliche Herstellung des Zuckers findet in den Monaten September bis Dezember statt. (Archivfoto: dpa) ZB

Magdeburg/dpa. - Die geplante EU-weite Aufhebung der Zuckermarktverordnung bedeutet nach Ansicht der CDU-Landtagsfraktion ein Ende des großflächigen Rübenanbaus in Sachsen-Anhalt. Der Rübenanbau lohne sich derzeit nur wegen des regulierten Marktes,sagte der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Bernard Daldrup am Sonntag. Ohne die bisherigen Regelungen müssten sich die Bauern nach anderen Einnahmequellen umsehen, einige der hochmodernen Zuckerfabriken im Land stünden zur Disposition.

Die EU-Kommission will das milliardenschwere Beihilfesystem fürden europäischen Zuckermarkt grundlegend reformieren. Unter anderemsollen garantierte Abnahmequoten und Garantiepreise stark gesenktwerden. Die EU verspricht sich von der Reform geringere Preise fürdie Verbraucher und die verarbeitende Industrie sowie eine Öffnungdes stark abgeschotteten EU-Markts. Damit sollen Vereinbarungen derWelthandelsorganisation WTO und Verpflichtungen gegenüberEntwicklungsländern eingehalten werden.

Daldrup forderte von der Bundesregierung, die Position derdeutschen Landwirtschaft offensiv in Brüssel zu vertreten. «Solltedies nicht geschehen, stehen in Sachsen-Anhalt einige 100Arbeitsplätze vor dem Ende.»