Kunststoff Kunststoff: Schüco in Weißenfels expandiert
WEISSENFELS/MZ. - Vorerst sei eine neue Fertigungshalle geplant, sagt Helmut Marzahn, stellvertretender Geschäftsführer von Schüco.
Ende kommenden Jahres sollen in der neuen Halle Fensterrahmen kaschiert, also Farbe auf Kunststoff-Rahmen aufgebracht werden. Zwölf neue Mitarbeiter würden dafür eingestellt, erwartet Marzahn. Das Mutterhaus in Bielefeld stellt für den Bau zwei Millionen Euro zusätzlich bereit. Dadurch beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen von Schüco in Sachsen-Anhalt 2011 rund acht Millionen Euro.
In Weißenfels ist die Kunststoffsparte der Firma seit 1998 zu Hause. Sie kam aus Hahn bei Düsseldorf, weil es dort "keinen Platz" zum Expandieren gegeben habe, erklärt Marzahn. Das Geschäft für die Kunststoff-Systemtechnik entwickelte sich gut, so dass 2006 auch die Zentrale der Sparte in den Burgenlandkreis zog. Die Bilanzen überzeugten: Kontinuierlich wurde Plus gemacht, jedes Jahr ging es aufwärts - 2008 lag der Umsatz bei 206 Millionen Euro. Dann schlug die Krise zu: "2009 hatten wir einen Einbruch", stellt Marzahn nüchtern fest - auf 183 Millionen ging der Umsatz zurück. Doch die Firma ist offenbar wieder auf Kurs: Für 2010 rechnet Marzahn mit einem ähnlichen Ergebnis wie vor zwei Jahren. In Weißenfels wird produziert und geforscht, auch das Lager fürs In- und Auslandsgeschäft befindet sich dort.
Die Kunststoffsparte steuert mit ihren knapp 200 Millionen Euro Umsatz und den 820 Mitarbeitern weltweit - 590 davon am Standort Weißenfels - einen kleinen Teil zum Firmenergebnis bei. Die Zugpferde sind der Metallbereich mit 1,1 Milliarden Euro und die Solarsparte mit einer Milliarde Euro Umsatz. Insgesamt arbeiteten 2008 15 000 Mitarbeiter bei Schüco.