Korruption Korruption: Ikea reicht Klage wegen Schmiergeldzahlungen ein

Düsseldorf/ddp. - Ikea Deutschland hat einem Magazinbericht zufolge den Baukonzern Max Bögl auf Schadenersatz in Höhe von 6,3 Millionen Euro verklagt. Wie die «Wirtschaftswoche» am Samstag vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, hat Ikea Ende MaiKlage vor dem Landgericht München eingereicht. Der Baukonzern aus Neumarkt in der Oberpfalz habe insgesamt 15 Filialen für Ikea in Deutschland gebaut und solle dabei hohe Schmiergeldzahlungen an die bei Ikea für den Hochbau verantwortlichen Manager geleistet haben.
Zugleich beginnt nach Informationen des Magazins am 4. Juli vordem Amtsgericht Frankfurt der erste Prozess im Ikea-Skandal.Angeklagt sei der frühere Geschäftsführer eines Bauunternehmens ausdem westfälischen Rhede, der bei Ikea-Bauprojekten unter anderem inHamburg-Schnelsen und Regensburg Bestechungsgeld an Ikea-Mitarbeitergezahlt haben soll. Anklage erhoben habe die StaatsanwaltschaftFrankfurt jetzt auch gegen den früheren Geschäftsführer einesDachbaubetriebs aus Bochum.
Laut «Wirtschaftswoche» ist bisher erst ein Drittel derIkea-Korruptionsaffäre juristisch geklärt. Nach über zwei Jahrenermittle die Staatsanwaltschaft um Deutschlands prominentestenKorruptionsjäger Wolfgang Schaupensteiner noch gegen 40 von anfangs60 Beschuldigten, darunter sechs ehemalige Bauleiter von IkeaDeutschland. Fünf Ermittlungen endeten mit Strafbefehlen, alsoVerurteilungen ohne öffentliche Verhandlung. Vier davon ergingengegen frühere Manager der Firmengruppe Max Bögl.