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Konjunktur Konjunktur: Mehrwertsteuer dämpft Konsumklima

Von Steffen Drenkelfuss 29.12.2006, 15:35

Halle/MZ. - Der Indikator für das Konsumklima sinke von 9,2 Punkten im Dezember auf 8,7 Punkte im Januar. Hinzukämen höhere Kranken- und Rentenversicherungsbeiträge sowie wegfallende Steuervorteile, die die Skepsis der Bürger deutlich verstärken würden.

Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass gleich zum Jahresanfang 2007 die Verbraucher mit offensichtlich deutlichen Preissteigerungen im Handel und Dienstleistungsgewerbe geschockt würden, sagt Christian Fronczak, Pressesprecher der Bundesverbraucherzentrale. Es sei nicht anzunehmen, dass exakt zum Jahresbeginn die Einpreisung der erhöhten Mehrwertsteuer erfolge und Supermärkte und Warenhäuser hektische Preisanpassungen in ihren Regalen vornehmen würden. Diese Arbeit hätte ein Großteil aller Händler und Dienstleister schon längst erledigt. "70 Prozent haben schon seit dem Sommer die Mehrwertsteuererhöhung eingepreist", kritisiert Fronczak.

Das heiße, dass die Verbraucher oft längst den höheren Preis bezahlen und keine deutliche Verteuerung ab Januar in den Geschäften wahrnehmen würden. Hinzu käme, dass der Handel, um beispielsweise spezielle Anreizpreise in der Lebensmittelbranche halten zu können, längst auch das Fassungsvermögen von Verpackungsmaterial verändert habe und deshalb oftmals weniger Ware abfülle.

Darüber hinaus verweist der Pressesprecher auch auf einen Preis-Effekt, der bei der aktuellen Debatte selten diskutiert würde. "Die Marktbeobachtung zeigt, dass wahrscheinlich sogar einige Produkte billiger werden", sagt Fronczak und erklärt dies mit dem anhaltend harten Preiskampf in solchen Branchen wie der Unterhaltungselektronik und der Autoindustrie. Hinzu kämen zahlreiche, saisonale Güter verbilligende Rabattaktionen, wie etwa der anstehende Winterschlussverkauf.