Konjunktur Konjunktur: Chemische Industrie erwartet 2008 schwächeres Wachstum
Frankfurt/Main/ddp. - Die chemische Industrie in Deutschlandrechnet für das kommende Jahr mit einer Abschwächung des Wachstums.Der Umsatz werde 2008 voraussichtlich um 4,5 Prozent zulegen, teilteder Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurtam Main mit. 2007 werde der Zuwachs 7,5 Prozent betragen.
Zu dem Plus 2008 wird nach Einschätzung des VCI eine steigendeProduktion 2,5 Prozentpunkte beitragen, die übrigen 2,0 Prozentpunkteentfallen auf steigende Erzeugerpreise. VCI-Präsident Ulrich Lehnersagte, es sei allerdings «kein Beinbruch», wenn die Wachstumsraten imkommenden Jahr niedriger ausfielen als im laufenden Jahr. Schließlichhabe die Industrie vier Jahre hintereinander Wachstumsraten um die 4Prozent erlebt. «Und selbst bei geringen Wachstumsraten geht es mitder deutschen chemischen Industrie auf hohem Niveau weiter aufwärts»,erklärte Lehner.
Die Entwicklung 2007 sei deutlich besser verlaufen als zuJahresbeginn erwartet, sagte Lehner weiter. Zunächst sei mit einemPlus der Produktion von 2 Prozent gerechnet worden. «Zum Ende desJahres können wir über ein Produktionswachstum um 4,5 Prozentberichten», sagte Lehner weiter. Bisher hatte der Verband 4,0 Prozentin Aussicht gestellt.
Zudem lagen die Chemikalienpreise durchschnittlich 2,5 Prozenthöher als im Jahr zuvor. Insgesamt habe der Umsatz der deutschenChemieindustrie um 7,5 Prozent auf 174,4 Milliarden Euro zulegt. DieGeschäfte im In- und Ausland hätten sich mit nahezu gleicherGeschwindigkeit ausgeweitet. Die Exporte stiegen im vergangenen Jahrum 10 Prozent auf 131,2 Milliarden Euro, sagte Lehner weiter. Wegender starken Inlandsnachfrage nach Chemikalien lagen die Importe sogar14 Prozent über dem Vorjahresniveau und legten auf knapp 95,6Milliarden Euro zu.
Die gute Konjunktur bei dem viertgrößten Industriezweig inDeutschland habe auch bei den Belegschaftszahlen Wirkung gezeigt.Nach dem Beschäftigungsabbau der vergangenen Jahre habe die Brancheim Jahr 2007 erstmals wieder mehr Mitarbeiter beschäftigt als imVorjahr. Insgesamt stieg die Zahl der Beschäftigten um 0,2 Prozentauf durchschnittlich 436 900 Menschen.