Mordfall Stephanie Kindermord vor 27 Jahren in Weimar: Festgenommener Lkw-Fahrer soll Stephanie missbraucht haben

Jena - Bei dem mutmaßlichen Mörder der zehnjährigen Stephanie handelt es sich um einen 65 Jahre alten Mann. Er sei am Sonntag in Berlin festgenommen worden und sitze in Untersuchungshaft, sagte der Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Gera, Thomas Villwock, am Dienstag in Jena. Weiter heißt es, dass der 65-Jährige ein Teilgeständnis abgelegt hat.
Der mutmaßliche Mörder der zehnjährigen Stephanie soll nach Angaben von Ermittlern Anfang der 1990er Jahren bereits mehrere Sexualstraftaten im Raum Jena und Weimar begangen haben. Der Mann, der inzwischen in Berlin lebt, sei deshalb 1996 auch zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden, sagten die Ermittler am Dienstag in Jena.
Deshalb seien die Daten des Deutschen in den Akten zu einem anderen ungeklärten Kindermord-Fall enthalten gewesen. Einer Ermittlerin sei dann aufgefallen, dass diese Spuren zum Mordfall Stephanie passten. Anschließend sei durch neue Möglichkeiten bei der DNA-Untersuchung festgestellt worden, dass der Mann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Mörder Stephanies sei.
Bei dem dringend Tatverdächtigen handelt es sich um einen 65 Jahre alten Mann aus Berlin, der in Weimar aufgewachsen sein soll. Nach Angaben der Ermittler soll er das Mädchen getötet haben, um einen sexuellen Missbrauch an ihr zu vertuschen. Dafür drohe ihm nun eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Mann sei als Lastwagen-Fahrer tätig und als solcher quer durch das ganze Bundesgebiet unterwegs gewesen.
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Die damals zehnjährige Stephanie war 1991 tot unter der Teufelstalbrücke der Autobahn 4, knapp 20 Kilometer östlich von Jena, entdeckt worden. Die im Herbst 2016 eingerichtete Sonderkommission der Polizei in Thüringen hatte den 65-Jährigen aus Berlin nun ermittelt. Er war am vergangenen Sonntag festgenommen worden. (dpa)
