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Keime in Schweineställen oftmals multi-resistent

24.11.2009, 20:00

Berlin/dpa. - Multi-resistente Keime sind einer Untersuchung zufolge in Schweineställen weit verbreitet. In knapp 42 Prozent der untersuchten Bestände mit Zuchtschweinen seien die Krankheitserreger Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) nachgewiesen worden.

Das teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Dienstag in Berlin mit. Menschen, die beruflich mit Schweinen zu tun hätten, seien häufig Träger dieses Keimes, hieß es.

MRSA sind verbreitete Krankheitserreger. Menschen infizieren sich überwiegend im Krankenhaus damit. Da diese Erreger gegen zahlreiche Antibiotika resistent sind, können sie nur schwer bekämpft werden. Durch bestimmte Typen dieses Keims kann es auch außerhalb von Krankenhäusern zu Infektionen kommen.

Bei den in den Zuchtschweinebeständen nachgewiesenen Keimen handelt es sich laut BfR fast ausschließlich um den bei Nutztieren häufigen Typ ST398. Er sei bisher sehr selten bei Krankenhaus-Patienten nachgewiesen worden. Er komme allerdings bei Menschen vor, die beruflich mit Nutztieren zu tun hätten. Dazu gehören Landwirte und Tierärzte, aber auch Schlachthofpersonal.

«Ein Infektionsrisiko über Lebensmittel mit Schweinefleisch ist nach allem, was wir wissen, sehr gering», erklärte BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Grundsätzlich sollte Fleisch jedoch nur durcherhitzt gegessen werden. So inaktiviere man mögliche Krankheitserreger.

Die Ergebnisse der bundesweiten BfR-Erhebung sind Teil einer Studie, die im vergangenen Jahr in der Europäischen Union in Zuchtschweinebeständen durchgeführt wurde. Das BfR untersuchte dabei 201 Bestände mit Zuchtschweinen.

www.bfr.bund.de/cd/32703