Kaufland Kaufland: Camp im Grünen führt zusammen
Meineweh/MZ. - Gutes Geld, ein wenig Abenteuer und eigene Projekte. Man muss sich offenbar inzwischen allerhand einfallen lassen, um seine Ausbildungsplätze zu besetzen. "Wir haben einen großen Bedarf an Auszubildenden und stellen uns dem Wettbewerb um die besten Lehrlinge", sagt Thomas Bonack, Fachspezialist Ausbildung bei Kaufland Logistik in Meineweh im Burgenlandkreis. Direkt an der Autobahn 9, Abfahrt Naumburg, steht der riesige Komplex des Handelskonzerns. Für 30 Azubis ist im kommenden Ausbildungsjahr Platz , 30 hat Bonack an Bord. Und, wie er meint, nicht die schlechtesten.
Mit 750 Euro Monatsvergütung im ersten Lehrjahr und 1 050 im dritten - was gerade um 100 Euro aufgestockt wurde - hat der Handelsriese schon mal ein Lockmittel. "Aber das Geld ist es nicht allein, dass uns die Azubis bringt", sagt Bonack. Er geht gezielt in Schulen, um die Ausbildungsberufe von Kaufland vorzustellen. "Wir haben drei Patenschulen in Zeitz und Naumburg, mit denen wir Kooperationsverträge abgeschlossen haben", erzählt der Ausbildungschef des Zentrallagers, von dem aus 123 Märkte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen und Bayern beliefert werden.
Als Erfolg des Engagements in den Schulen sieht er, dass etwa jeder dritte Azubi aus diesen Schulen kommt. Andere wie die 18-jährige Peggy Seifarth aus Naumburg oder Anne Bahls (19) aus der Nähe von Döbeln in Sachsen haben via Zeitung und Internet von der Kaufland-Ausbildung erfahren. Und der 22-jährige Tommy Hoppe war unzufrieden in seinem ersten Lehrberuf, hat über die Arbeit in einer anderen Firma Kontakt zu Kaufland bekommen und eine zweite Lehre begonnen.
Die erste Ahnung von Begriffen wie Verantwortung, selbstständiges Arbeiten und Teamfähigkeit bekommen die Neuzugänge beim Azubi-Camp. "Das veranstalten wir bei Bad Tölz", sagt Bonack. Die jungen Leute müssen es auf grüner Wiese selbst aufbauen, untereinander die Arbeit einteilen, lernen sich kennen, haben letztlich aus Spaß.
Wert legt das Unternehmen darauf, dass die eigentliche Ausbildung vielfältig ist. "Die Azubis lernen alle Bereiche kennen", erklärt Bonack. Und sie bekommen ihre eigenen Projekte. Im vorigen Jahr übernahmen sie für mehrere Wochen das komplette Management des Tiefkühllagers. Eine Gruppe hat zudem einen Videofilm über die Ausbildung gedreht, mit dem Kaufland inzwischen in den Patenschulen wirbt. Und nicht zuletzt ist die Chance auf Übernahme groß. "90 Prozent bekommen bei uns auch einen Arbeitsplatz nach der Ausbildung", so Bonack.