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Kaligrube Teutschenthal Kaligrube Teutschenthal: Vertrauen verspielt

13.08.2010, 20:08

Halle/MZ. - Seit Jahren wird in der Grube Teutschenthal Filterasche aus Müllverbrennungsanlagen eingelagert. Damit soll das morbide Stollensystem gesichert und ein Gebirgsschlag verhindert werden. Die Betreiberfirma GTS bemühte sich bisher nach Kräften um ihren guten Ruf. Unter der Erde, so die Botschaft, gehe alles mit rechten Dingen zu.

Damit ist es seit Freitag vorbei. Dass GTS widerrechtlich Abfallstoffe in der Deponie hat verschwinden lassen, ist mehr als ein Betriebsunfall. Das Unternehmen ist im Begriff, sein größtes Kapital - das Vertrauen in seine Seriosität - zu verspielen. Dieser Schaden lässt sich nicht allein durch die Einsetzung eines neuen Geschäftsführers beheben.

Im Saalekreis laufen Tausende von Menschen Sturm gegen die Pläne von GTS, in Zukunft noch mehr giftige Filterstäube unterirdisch zu deponieren. Sie können sich in ihrem Protest und ihren Ängsten bestätigt fühlen. Dass Wirtschaftsminister Haseloff (CDU) das Genehmigungsverfahren ausgesetzt hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Jetzt sind erst einmal Behörden und Staatsanwaltschaft am Zug. Von ihren Ermittlungen hängt ab, ob man GTS noch vertrauen darf.

Kontakt zum Autor: Walter Zöller