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Jenoptik Jenoptik: Schrumpfkur macht sich bezahlt

11.05.2006, 12:10
Diodenlaser-Fertigung bei Jenoptik (Foto: dpa)
Diodenlaser-Fertigung bei Jenoptik (Foto: dpa) ZB

Jena/dpa. - Vorstandschef Alexander von Witzlebenbekräftigte am Donnerstag in Jena die Prognose für die auf Optik,Laser und Militärtechnik beschnittene «neue Jenoptik». DasUnternehmen mit künftig nur noch 2800 Beschäftigten erwartet indiesem Jahr einen Umsatzanstieg von zehn Prozent auf bis zu 450Millionen Euro und die Rückkehr in die Gewinnzone.

Die Jenoptik-Aktie stieg zeitweise um drei Prozent auf 8,22 Euround war am Donnerstag Spitzenreiter im TecDAX. Sie setzte damit ihrenAufwärtstrend fort, der zu Wochenbeginn nach dem von Jenoptikgewonnenen Rechtsstreit um Abfindungszahlungen an Aktionäre begonnenhatte. Mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs sind mögliche Ansprüchevon Aktionären der Beteiligungsgesellschaft DEWB AG mit einemGesamtvolumen von mehr als 150 Millionen Euro vom Tisch. Jenoptikhält derzeit an der börsennotierten DEWB noch rund 23 Prozent.

Im künftigen Kerngeschäft Optoelektronik einschließlich derHolding verbuchte Jenoptik im ersten Quartal einen Umsatzanstieg vonetwa einem Fünftel auf 109 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuernerhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 25 Prozentauf 5,3 Millionen Euro. Einschließlich M+W Zander wies Jenoptik einenUmsatz von fast 600 Millionen Euro und einen Konzerngewinn von 9,3Millionen Euro aus.

Der Verkauf der M+W Zander Holding, in der das Geschäft mitFabrikbauten für die Elektronikindustrie und Gebäudedienstleistungenzusammengefasst wurde, ist so gut wie perfekt. Die Übernahme desBereiches, der 2005 etwa drei Viertel des Jenoptik-Umsatzes von 1,9Milliarden Euro ausmachte, soll in Kürze durch dieInvestmentgesellschaft Springwater Capital (Genf/London) erfolgen.Jenoptik peilt 2006 ein operatives Ergebnis vor Holdingkosten von 38bis 44 Millionen Euro an. 2005 hatte das Unternehmen wegen hoherAbschreibungen im Zusammenhang mit der Konzernaufspaltung einenVerlust von 69,4 Millionen Euro ausgewiesen.

Noch drücken Jenoptik jedoch hohe Schulden, die aus derExpansionsstrategie des 1991 aus Teilen des DDR-Kombinats Carl Zeisshervorgegangenen Jenaer Konzerns resultieren. Ohne M+W betrug dieNettoverschuldung per Ende März knapp 338 Millionen Euro. «MitZahlung des Kaufpreises durch Springwater Capital wird sich dieNettoverschuldung deutlich verringern», teilte der Vorstand mit. Dieerwarteten Einnahmen hatte von Witzleben mit etwa 150 Millionen Euroangegeben. Sie sollen zur Ablösung einer Hochzins-Anleihe dienen.