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Island zahlt nicht

12.04.2011, 06:33

Halle (Saale)/MZ. - Deshalb konnte die Bank Geld nicht mehr zurückgeben, das ihr Leute anvertraut hatten.

Ein Teil des Geldes kam aus anderen Ländern. Der isländische Staat will eigentlich die Schulden begleichen, die die Bank im Ausland gemacht hat. Am Wochenende haben die Bewohner von Island darüber abgestimmt. Sie haben dabei gesagt, dass sie das nicht wollen: Island soll anderen Ländern keine Schulden zurückzahlen.

Wie alle Bewohner eines Staates zahlen auch die Isländer Steuern. Dieses Geld nimmt der Staat eigentlich, um Schulen oder Straßen zu bauen. Jetzt sollten damit die Schulden bezahlt werden. Das wollen die Isländer aber nicht.

Es geht um die Schulden der isländischen Bank "Icesave" (sprich: Eis-Säjf). Die bekam im Jahr 2008 Probleme. Damals gab es weltweit eine Finanzkrise. Einige Banken machten riskante Geschäfte. Sie verliehen Geld an Menschen, die es nicht zurückzahlen konnten. Weil Banken auch untereinander Geschäfte machen, verloren viele Banken auf der ganzen Welt Geld. Manche gingen sogar pleite. Dazu gehörte auch die "Icesave"-Bank.

Viele Leute aus Island, aus Großbritannien und aus den Niederlanden hatten der Bank ihr Erspartes anvertraut. Mit der Pleite der Bank ging das Geld verloren. Der isländische Staat sprang ein und gab den isländischen Sparern ihr Geld zurück. Die Leute aus dem Ausland bekamen aber nichts. Deshalb zahlten die Länder Großbritannien und die Niederlande das Geld an ihre Bürger. Sie wollen aber ihr Geld von Island zurückhaben. Insgesamt sind das knapp vier Milliarden Euro. Das ist viel: Eine Milliarde ist eine Eins mit neun Nullen.