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Internet Internet: Musik-Downloads werden zu einem Millionengeschäft

19.01.2005, 13:49

London/dpa. - «Die größte Herausforderung für die Musikindustrie war von Anfangan, das Kaufen von Musik leichter zu machen als das Stehlen», sagteder IFPI-Vorsitzende John Kennedy. «Dieser Wunsch wird nun Realität.»Nach dem Bericht entsteht gerade in schnellem Tempo ein neuer Markt.So hätten Musikfans in den USA und in Europa im vergangenen Jahr 200Millionen Titel gegen Bezahlung im Internet geladen - zehnMal so viele wie 2003.

Der Gesamtumsatz des Onlinemarktes im vergangenen Jahr werde auf330 Millionen Dollar geschätzt. In diesem Jahr wird sich dieserBetrag nach Schätzungen verdoppeln. Die Zahl der Websites für denlegalen Musikverkauf sei binnen eines Jahres von 50 auf 230gestiegen.

«Der US-Markt ist zur Zeit am weitesten entwickelt, doch einigeLänder in Europa holen auf», sagte Barney Wragg von UniversalMusic International. Vor allem auf dem deutschen Markt sei die Zahlder legal geladenen Musiktitel «dramatisch gestiegen». Umdas Angebot noch attraktiver zu machen, sollen neben Titeln, dieauch auf CD zu kaufen sind, künftig vermehrt solche im Internet zurVerfügung stehen, die nicht im Laden erhältlich sind.

Dennoch bleibe die Internetpiraterie - das illegaleDownloaden von Hits - ein großes Problem. In der für die Industrieentscheidenden Altersgruppe der 16- bis 29jährigen wisse zum Beispielüberhaupt nur jeder zweite, dass es auch legale Wege gibt, Musikonline zu kaufen. Es habe auch noch immer erst jeder Zehnte überhauptschon einmal Musik im Internet geladen.

«Wir müssen weiterhin sehr aktiv bleiben», sagte Kennedy. Sosollten auch in Zukunft Kampagnen auf die Problematik der illegalenDownloads hinweisen. Gerichtsprozesse gegen illegale Anbieter undInternetpiraten würden ebenfalls weiter angestrebt. «Die Leute müssenverstehen, welche enormen Folgen ihr Tun für die Wirtschaft hat undwelche Strafen ihnen persönlich drohen», sagte Kennedy.