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Institut für Wirtschaftsforschung Halle Institut für Wirtschaftsforschung Halle: Ulrich Blum kündigt neue Markenzeichen an

Von Rainer Gummelt 01.11.2004, 16:12
Der Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Blum am Donnerstag (28.10.2004) in Halle (Saale). Blum ist neuer Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die IWH-Mitgliederversammlung wählte den 51-jährigen Professor am Donnerstag in Halle zum Nachfolger von Rüdiger Pohl, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Blum war nach der Absage des favorisierten Wirtschaftswissenschaftlers Bernd Raffelhüschen (Freiburg) einziger Kandidat für das seit Ende Juni unbesetzte Amt. Blum lehrte bisher an der Technischen Universität Dresden. (Foto: dpa)
Der Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Blum am Donnerstag (28.10.2004) in Halle (Saale). Blum ist neuer Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die IWH-Mitgliederversammlung wählte den 51-jährigen Professor am Donnerstag in Halle zum Nachfolger von Rüdiger Pohl, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Blum war nach der Absage des favorisierten Wirtschaftswissenschaftlers Bernd Raffelhüschen (Freiburg) einziger Kandidat für das seit Ende Juni unbesetzte Amt. Blum lehrte bisher an der Technischen Universität Dresden. (Foto: dpa) dpa

Halle/MZ. - Im Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat eine neue Ära begonnen. Zehn Jahre hatte Rüdiger Pohl das einzige ostdeutsche Institut im Kreis der sechs wichtigsten deutschenwirtschaftswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen geführt. Am Montag trat der in der Vorwoche zum Präsidenten gewählte Ulrich Blum seine Nachfolge an. Der 51-jährige bisherige Lehrstuhlinhaber für Volkswirtschaftslehre an der TU Dresden skizzierte schwungvoll die wissenschaftlichen Schwerpunkte,die er behutsam aber deutlich verschieben will.

Danach soll das IWH sich mehr internationalisieren, moderne Wettbewerbsforschung zu einem Markenzeichenmachen und sich in der mitteldeutschen Regioneinbringen. "Moderne Wettbewerbsforschung,so genannte Industrie-Ökonomik, gibt es zuwenig in Deutschland", sagte er. Die bisherigebreite sozial-politische Forschung des IWHwerde weiter entwickelt, kündigte der Wissenschaftleran, der auch eine Gastprofessur im kanadischenMontreal inne hat. Diese überseeischen Verbindungenwill Blum nutzen, um auf internationaler EbeneKooperationspartner für das Institut zu finden.Zugleich versprach er als "Leitwolf" neueThemen zu finden. So kündigte er an, dassdas Institut neben "extrem guter Forschung"auch nationale und regionale wirtschaftspolitischeDebatten anstoßen und organisieren werde.Die Verbindungen in Sachsen und das neue Engagementin Sachsen-Anhalt will Blum nutzen, um Kräftein Mitteldeutschland zu bündeln. Ihm schwebteine "wirtschaftswissenschaftliche Achse Magdeburg,Halle, Leipzig, Dresden" vor.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister HorstRehberger (FDP) bezeichnete sich angesichtsder neuen Ideen, der Sprachgewandtheit undder Weltoffenheit des neuen IWH-Chefs als"vergnügten Minister". Voller Begeisterungsprach er von einem Glücksgriff. Er fügtehinzu, es sei wunderbar, Blum als Kenner Ostdeutschlandsfür diese Aufgabe gewonnen zu haben. Pohl,der jetzt als Professor an der Uni Halle,lehrt, zeigte sich angetan davon, dass derstarke Bezug zu Ostdeutschland erhalten bleibtund gleichzeitig neue Schwerpunkte gesetztwerden.