Innere Sicherheit Innere Sicherheit: Bombenfunde in Bahnhöfen
Hamburg/dpa. - So deponierte im März 1998 ausgerechnet ein Bahnangestellter eine Bombenattrappe auf dem Kölner Hauptbahnhof. Anschließend drohte der unter psychischen Problemen leidende 25-Jährige mit einem echten Bombenanschlag. Er forderte 1,5 Millionen Mark und die Einstellung der Castor-Atommülltransporte.
Als weitaus gefährlicher erwies sich der wohl spektakulärste Fund dieser Art. Nur ein Konstruktionsfehler verhinderte 2003 eine Katastrophe im Dresdner Hauptbahnhof. Auf einem Bahnsteig wurde damals kurz vor Pfingsten zwischen Urlaubern und Pendlern ein mit Sprengstoff gefüllter Koffer entdeckt. Zwei Jahre später wurde der Bombenleger zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Der hochverschuldete Immobilienkaufmann hatte nach eigenem Bekunden die Deutsche Bank um eine dreistellige Millionensumme erpressen wollen.
In einem Schließfach des Bahnhofs Opladen (Nordrhein-Westfalen) fand ein Sprengstoffexperte 1978 in der Weihnachtszeit eine Tasche mit Spiritus, Schwarzpulver und Zeitzünder sowie einen Erpresserbrief. Zuvor hatte der unbekannte Erpresser telefonisch die Bundesbahn über eine Bombe im Schließfach informiert und vier Millionen Mark gefordert.
Nicht immer blieb es bei Drohungen: So explodierte am 12. November 1975 ein Sprengsatz in einem Schließfach des Kölner Hauptbahnhofes. Wenige Wochen zuvor waren zwei Bomben in Fahrkartenautomaten der Kölner Verkehrsbetriebe entdeckt und rechtzeitig entschärft worden. Wenn herrenlose Gepäckstücke Bombenalarm auslösen, ist jedoch zumeist die Vergesslichkeit ihrer Besitzer die Ursache. Immer wieder sorgen so Koffer und Taschen an Bahnhöfen und Flughäfen für «blinden Alarm».