Industrie Industrie: Papier rollt weiter vom Band
LEUNA/MZ. - Zu handlicheren Rollen zerschnittenund verpackt, wird das saugfähige Papier vorallem an Handelsketten in Deutschland ausgeliefert.Für die 180 Beschäftigten gab es kurz vorWeihnachten gute Nachrichten: Vor wenigenTagen hat die Wepa-Gruppe aus Arnsberg (Nordrhein-Westfalen)auch das Leunaer Werk des bereits im Sommer2008 Pleite gegangenen italienischen Hygienepapier-HerstellersKartogroup gekauft. Die gute Nachricht daran:Der neue Hausherr übernimmt sämtliche Mitarbeiter,und mit ihm kommt erstmals auch ein gemeinsamerHaustarifvertrag. Die Beschäftigten der WepaLeuna GmbH verdienen nach Gewerkschaftsangabendamit durchschnittlich zehn Prozent mehr.Auf einer Betriebsversammlung wurden sie gesternoffiziell informiert.
"Die Übernahme der Kartogroup-Standorte istein wichtiges Ereignis für unseren Familienunternehmen",sagte Martin Krengel, der Vorstandschef derWepa-Gruppe. Schließlich habe man damit dieZahl der Mitarbeiter um 1000 auf 2900 vergrößert.Der Papiergewebe-Hersteller produziert nunin zehn Werken in Deutschland, Frankreich,Spanien, Italien und Polen Toilettenpapier,Taschentücher, Servietten oder Handtuchpapier.Mit 600000 Tonnen gehört Wepa zu den fünfgrößten Tissue-Produzenten Europas. Die Firmasetzt auf Wachstum: "Im Jahr 2000 hatten wireinen Umsatz von 150 Millionen Euro, jetztsind es 950 Millionen", so Krengel. Und BennoHundgeburt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender,ergänzte: "Das Tissue-Markt ist von der aktuellenKrise kaum betroffen. Unsere Hauptkunden sindzudem die großen Handelsketten mit ihren Eigenmarken.Und diese werden immer mehr gekauft, die Markenartikelhaben dagegen nur noch einen Anteil von 18Prozent".
Im 2004 eröffneten Leunaer Werk entstehenjährlich 60000 Tonnen Toilettenpapier undKüchentücher. Bereits seit der Insolvenz derItaliener führte Wepa den Betrieb per Lohnfertigungsvertrag.Nun wurde das Insolvenzverfahren für die Kartogroupbeendet, so dass die Kaufverträge unterschriebenwerden konnten.