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Industrie-Ausstellung Industrie-Ausstellung: Angela Merkel unternimmt Rundgang auf Hannover-Messe

Von Birgit Zimmermann und Sebastian Raabe 24.04.2006, 08:41
Beim Eröffnungsrundgang der Hannover Messe Industrie sieht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag (24. April 2006) in Hannover eine Schraube eines indischen Herstellers an. (Foto: dpa)
Beim Eröffnungsrundgang der Hannover Messe Industrie sieht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag (24. April 2006) in Hannover eine Schraube eines indischen Herstellers an. (Foto: dpa) dpa

Hannover/dpa. - «Manche sagen vielleicht, Kabel sind nicht unbedingt ein sexy Produkt», erklärt Vorstand Andreas Lapp der CDU-Politikerin, «aber unsere Kabel stecken in unglaublich vielen Produkten.» Lang und gut sei die Verbindung der schwäbischen Firma mit Indien; ein Satz den die Kanzlerin bei ihrem Rundgang über die Hannover Messe immer wieder zu hören bekommt. Das asiatische Boom-Land ist in diesem Jahr Partner der weltgrößten Industrieschau.

Die größte Aufmerksamkeit zieht die Kanzlerin in Halle 6 auf sich.Dort präsentiert sich Indien als aufstrebende Wirtschaftsmacht. Alssie Indiens Premier Manmohan Singh begrüßt, schmettert eine indischeMilitärkapelle los. «Ich glaube, dass die Hannover Messe in diesemJahr mit ihrem Partnerland Indien ein neues Kapitel der deutsche-indischen Beziehungen aufschlagen wird», sagt Merkel. Schnell sinddie Politiker, darunter auch Niedersachsens MinisterpräsidentChristian Wulff und Bundesforschungsministerin Annette Schavan (beideCDU), in einem riesigen Pulk von Geschäftsleuten, Bodyguards undRegierungsbeamten verschwunden.

In der Halle präsentiert sich neben vielen indischen Firmen auchder deutsche Unternehmer Eginhard Vietz. Der Mittelständler hat einneues Laser-Schweißverfahren entwickelt, mit denen Pipelines in einemBruchteil der bisherigen Zeit verlegt werden können. «Wir schaffenmit dem Verfahren rund fünf Kilometer am Tag», erklärt Vietz derKanzelrin und Singh. «Die Aufregung war schon sehr groß», sagt Vietznach dem Besuch der Politiker. Dass die Kanzlerin an seinen Standgekommen sei, «unterstreicht einmal mehr, dass der Mittelstandgefördert wird», meint der Unternehmer.

Viel Zeit für Details hat die Regierungschefin nicht: Gerade fünfMinuten bleiben den stolzen Unternehmern und Angela Merkel. ZwölfStände stehen auf ihrem Programm. Anders als ihr hemdsärmeligerAmtsvorgänger Gerhard Schröder (SPD) bleibt die Kanzlerin eherzurückhaltend bei den Kurzvisiten. Vor allem an technischen Detailsist die promovierte Physikerin interessiert, lässt sich überWirkungsgrade, Leistung und Neuerungen informieren.

«Was kostet so ein Ding», fragt die Kanzlerin am gemeinsamen Standdes Heizungsbauers Vaillant und des Autozulieferers Webasto. DieFirmen haben eine neue Brennstoffzelle für Autos und Wohnhäuserentwickelt. «Wenn sie einen nehmen, mache ich einen Sonderpreis»,antwortet der Firmenvertreter, doch genaue Zahlen lässt er sich auchder Kanzlerin zu Liebe nicht entlocken.

Wie die Messe steht auch Merkels Rundgang ganz im Zeichen derEnergietechnik. Sie stattet den Stromversorgern Vattenfall und EnBWeinen Besuch ab. Anschließend inspiziert sie das Herzstück einerriesigen Windkraftanlage beim Hersteller Enercon. GeschäftsführerAloys Wobben preist die saubere Energie-Technik und übergibt Merkeleine Mini-Windmühle. Beschenkt wird die Politikerin auch an anderenStänden. Bei Kabelhersteller Lapp gibt es einen traditionellen Sarifür die Kanzelerin. «Ihr Protokoll hat uns verboten, ihnen den Sarianzuziehen. Deswegen schenken wir ihnen einen, aber verpackt», sagtFirmenchef Lapp.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) überreicht am Sonntag (23. April) in Hannover zu Beginn der offiziellen Eröffnung der Hannover Messe Industrie ein Geschenk an Indiens Premierminister Manmohan Singh. (Foto: dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) überreicht am Sonntag (23. April) in Hannover zu Beginn der offiziellen Eröffnung der Hannover Messe Industrie ein Geschenk an Indiens Premierminister Manmohan Singh. (Foto: dpa)
dpa