Illegale Beschäftigung Illegale Beschäftigung: Arbeitslose sind schwarz tätig
Halle/MZ. - "DieArbeitslosen benötigen die Zeit offenbar fürSchwarzarbeit", sagte Rainer Bomba, Geschäftsführerder Regionaldirektion, der MZ.
Die Arbeitsagentur hatte in den vergangenenMonaten in 15 Agenturbezirken in Sachsen-Anhaltund Thüringen mehr als 1000 arbeitslos gemeldeteBauarbeiter, Verkäufer und Reinigungskräftezu einer Informationsveranstaltung und einersechswöchigen Trainingsmaßnahme verpflichtet."47 Prozent von ihnen haben sich daraufhinaus der Arbeitslosigkeit abgemeldet", so Bomba.Damit könne erstmals repräsentativ belegtwerden, dass ein erheblicher Teil der Erwerbslosenin diesen Branchen schwarz arbeitet. Dennmit der Abmeldung aus der Arbeitslosigkeitentfielen alle staatlichen Leistungen. Falschsei, so Bomba, alle Arbeitslosen unter Verdachtzu stellen. "Das Problem muss aber ernst genommenwerden."
Um wirksam die Schwarzarbeit zu bekämpfen,sieht Bomba für sein Haus nur einen Weg: "Arbeitslosedürfen keine Zeit für illegale Beschäftigunghaben." Laut Finanzkontrolle Schwarzarbeit(FKS) tritt der Missbrauch von Sozialleistungenbei den Ermittlungen der Zoll-Behörde "häufigauf". Konkrete Zahlen gebe es jedoch nicht."Bei unseren Schwerpunktprüfungen in verschiedenenBranchen gibt es bei 20 bis 30 Prozent derüberprüften Arbeitnehmer Anhaltspunkte fürUnregelmäßigkeiten", sagte FKS-Sprecher HeinzMichael Horst. In Deutschland werden nachSchätzungen des Linzer Wissenschaftlers FriedrichSchneider 15 Prozent der Wirtschaftsleistungdurch Schwarzarbeit erwirtschaftet.
Die Handwerkskammer Halle sieht Schwarzarbeitals große Belastung vor allem für kleine Betriebe."Durch illegale Beschäftigung werden Tausendevon Arbeitsplätzen vernichtet", so der stellvertretendeHauptgeschäftsführer Dirk Neumann.

