IG Metall IG Metall: Warnstreik bei KSB und Linde
Halle (Saale)/Ballenstedt/dpa. - Vor der dritten Tarifrunde für dieBeschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalts sindam Dienstag fast 300 Beschäftigte dem Aufruf zu ersten Warnstreiksgefolgt. Nach Angaben der IG Metall legten Mitarbeiter desUnternehmens Linde in Ballenstedt (Landkreis Harz) und von KSB inHalle die Arbeit vorrübergehend nieder. Außerdem versammelten siesich zu Protestkundgebungen vor den Werkstoren.
Mit den Ausständen soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöhtwerden. «Die Empörung über das von den Arbeitgebern in mehrerenBundesländern bereits vorgelegte Angebot ist groß», sagte HartmutMeine, Bezirksleiter und IG Metall-Verhandlungsführer inNiedersachsen und Sachsen-Anhalt. «Ich kann die Arbeitgeber nurauffordern, diesen mickrigen Vorschlag nicht zu wiederholen.»
Die Arbeitgeber hatten in der vergangenen Woche in mehrerenregionalen Bezirken in den alten Bundesländern 3 Prozent mehr Lohnbei einer Laufzeit von 14 Monaten geboten. Die Verhandlungen dortwurden ergebnislos, zumeist auf Anfang Mai, vertagt. Die Gewerkschaftfordert 6,5 Prozent mehr Lohn, eine unbefristete Übernahme derAuszubildenden und faire Regelungen für Leiharbeiter. Die IG Metallvertritt in Sachsen-Anhalt 10 000 Beschäftigte.
Für die ostdeutschen Länder gilt seit Ende des TarifvertragsAnfang April keine Friedenspflicht, wie die IG Metall weitermitteilte. Daher können die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt - andersals die Beschäftigten in West- und Süddeutschland - bereits inWarnstreiks gehen. In den alten Bundesländern endet dieFriedenspflicht am 28. April. Dann drohen auch dort Warnstreiks.