HSH-Aufsichtsratschef stellt sich vor Nonnenmacher
Hamburg/dpa. - Der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, Hilmar Kopper, hat sich vor den umstrittenen Vorstandsvorsitzenden Dirk Jens Nonnenmacher gestellt. Er sehe sich in seinem uneingeschränkten Vertrauen in den Vorstandsvorsitzenden bestätigt, heißt es in einer schriftlichen Erklärung Koppers.
Die Anwaltskanzlei Freshfields, die gegenwärtig die Verantwortung früherer und heutiger Vorstände für die schwere Schieflage der Bank untersucht, soll bis Ende des Monats einen Zwischenbericht vorlegen.
Nonnenmacher war unter Druck geraten, weil die Vorstandsspitze verlustreiche riskante Geschäfte unter der Bezeichnung «Omega» ihrer Londoner Niederlassung aus dem Jahr 2007 selbst genehmigte. Kopper bestätigte, dass «Omega 55» von den damals zuständigen Vorständen genehmigt und von «Herrn Nonnenmacher gemeinsam mit den übrigen Vorstandsmitgliedern gegengezeichnet» worden sei. In seiner seinerzeitigen Funktion als Finanzvorstand habe Nonnenmacher keine direkte Kreditverantwortung gehabt, erläuterte der Aufsichtsratschef. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe den Sachverhalt bestätigt. Daher sprach Kopper dem Vorstandschef seinen erneuten Vertrauensbeweis aus.
Am kommenden Dienstag (20.10.) kommt der Aufsichtsrat der HSH-Nordbank zusammen, der über neue Vorstandsmitglieder entscheiden soll. Seit Monaten fungiert Nonnenmacher zusätzlich als Finanzvorstand, Risikochef und verantwortet das operative Geschäft. Die Finanzaufsicht dringt auf eine Besetzung der vakanten Stellen. Die HSH Nordbank ist die Landesbank für Hamburg und Schleswig- Holstein. Der erfahrene Ex-Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper war im Juli zum Aufsichtsratschef ernannt worden, nachdem die HSH in die Schlagzeilen geraten war.