Hoffnung gegen Corona Hoffnung gegen Corona: Sächsische Klinik rettet Covid-19-Patientin mit Remdesivir

Dresden - Die Hoffnungen auf ein Mittel gegen Corona werden konkreter. Wie die Dresdner Universitätsklinik mitteilte, konnte eine 53 Jahre alte Covid-19-Patientin mit Hilfe des Mittels „Remdesivir“ gerettet werden. Remdesivir wurde eigentlich gegen Ebola entwickelt, gilt nun aber als mögliches Corona-Medikament, das momentan von vielen Kliniken weltweit getestet wird.
Die Patientin, eine 53 Jahre alte Krankenschwester aus Ostsachsen, musste sieben Tage lang beatmet werden. Aufgrund des immer schlechter werdenden Zustands der Frau entschieden sich die Dresdner Mediziner für Remdesivir und lagen damit richtig.
Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament gilt als ein mögliches Therapeutikum, um schwere SARS-CoV2-Infektionen zu behandeln. US-Amerikanische Aufsichtsbehörden haben den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern per Ausnahmegenehmigung freigegeben. Basis dafür war eine klinische Studie, die nachweisen konnte, dass die Gabe von Remdesivir bei COVID-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen kann. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigten Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet, an denen sich auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden beteiligt.
„Die Gabe von Remdesivir ist eine von mehreren Optionen, Covid-19-Patienten mit spezifischen, aber noch nicht in der klinischen Routine etablierten Therapien zu versorgen“, erklärt Thea Koch, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie in Dresden. Trotzdem habe man sich mit dem Mittel auf Neuland gewagt. Dank guter internationaler Netzwerke habe man das Medikament schnell bekommen.
„Ich habe mich in die Hände der Menschen hier am Uniklinikum gegeben, weil ich wusste, dass ich nur so überleben kann“, berichtet die Patientin selbst. „Dass das Corona-Virus jemanden wie mich, der vorher keine gesundheitlichen Probleme hatte, so schwer erkranken lässt, hätte ich nicht geglaubt. Vor der Verlegung nach Dresden hatte ich durch meine Atemprobleme Todesangst“, so die 53-Jährige. (mz/slo)