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Hochwasser in Sachsen-Anhalt Hochwasser in Sachsen-Anhalt: 15. August: 270 000 Einwohner sind bedroht

15.08.2002, 17:16

Magdeburg/dpa. - Deichbrüche und Überflutungen bei einem Jahrhundertwasser der Elbe könnten in Sachsen-Anhalt potenziell biszu 270 000 Menschen bedrohen. Betroffen wären Menschen in 187 Städten und Dörfern des Landes, heißt es in einem 2001 veröffentlichten Bericht der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) in Magdeburg.

Dazu gehören demnach auch vier Krankenhäuser, zwei Wasserwerke, zehn Kläranlagen sowie die Häfen von Roßlau (Landkreis Anhalt-Zerbst), Aken (Landkreis Köthen), Schönebeck, Magdeburg und Tangermünde (Landkreis Stendal). Hochwassergefährdet sind zudem mehrere Bundesstraßen.

Eine «besondere Gefährdung» sieht der Bericht für die StadtDessau. «Dort wären die gesamten 90 000 Einwohner bei Deichbrüchen betroffen, darunter Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und diverse Gewerbe- und Industriestandorte», warnt die IKSE.

Von den fast 600 Kilometern Elbedeiche entsprechen rund 46 Prozent nicht den neusten Anforderungen und gelten deshalb als sanierungsbedürftig. Nach Auskunft von Experten heißt dies jedoch nicht automatisch, dass akute Überschwemmungsgefahr besteht. Schwachstellen gibt es vor allem in der Altmärkischen Wische (Landkreis Stendal) sowie an der Muldemündung bei Dessau.

Das natürliche Überschwemmungsgebiet der Elbe beträgt in Sachsen-Anhalt über 52 000 Hektar. Es ist damit deutlich größer als bei anderen Flüssen. Darunter sind überwiegend Wiesen oder Auwälder.