Hitler-Film verpasst Oscar: Hitler-Film verpasst Oscar: Großes Kino ist anders

Halle/MZ. - Es mag ja wie Nestbeschmutzungwirken - aber man kann durchaus erleichtertsein, dass das hübsch kolorierte Führerbunker-Epos"Der Untergang" des deutschen ErfolgsproduzentenBernd Eichinger keinen Oscar bekommen hat.

Warum hätte die ehrenwerte Akademie auch einenFilm auszeichnen sollen, der dem entscheidendenAnspruch nicht genügt: Es ist eben kein großesKino, keine Filmkunst, die einen mit allenSinnen gefangen nimmt, was Regisseur OliverHirschbiegel abgeliefert hat. Dem Film, mitStars besetzt und mit einem riesigen Werbe-und Medienaufwand in die deutsche Öffentlichkeitgestemmt, fehlen zwei entscheidende Dinge,um ihn zu mehr als einem auf das Spektakulärezielenden Wurf zu machen: Erstens die Demutvor der Geschichte und den Opfern, zweitensdie intellektuelle Durchdringung des Themas.

Beides wirkt im Verein und lässt den "Untergang"keine wirkliche Größe gewinnen: Dass man Hitlerund seine Spießgesellen als Menschen zeigt -warum soll einen diese oft herausgestellte,vermeintliche Großtat des Filmes denn eigentlichbeeindrucken? Nüchtern gesehen ist es nichtmehr als eine Banalität, an der sich die Filmemacherallerdings selbst berauscht haben. Nun sindsie wohl in der Realität zurück.