Hintergrund Hintergrund: Wer erhält wie lange Arbeitslosengeld I?
Berlin/dpa. - Entschiedenwurde zugleich, dass Langzeitarbeitslose erst nach Vollendung des 63.Lebensjahres vorzeitig in Rente geschickt werden können. Die Details:
ARBEITSLOSENGELD (ALG) I: Grundsätzlich wird es 12 Monate bezahlt,für über 50-Jährige wurde die Bezugsdauer jetzt aber in drei Stufenverlängert. Sie erhalten ALG I bis zu 15 Monate, über 55-Jährige biszu 18 Monate und über 58-Jährige bis zu 24 Monate. Anspruch daraufhat, wer Versicherungszeiten zwischen 30 und 48 Monaten vorweisenkann. Bis Ende Januar 2006 erhielten über 57-Jährige ALG I fürlängstens 32 Monate, seither wurde es für maximal 18 Monate (an über55-Jährige) bezahlt. Die verlängerte Zahldauer wird rückwirkend zum1. Januar gelten.
LANGZEITARBEITSLOSE/RENTE: Empfänger von Arbeitslosengeld IIkönnen erst nach Vollendung des 63. Lebensjahres in Rente geschicktwerden, und zwar auch gegen ihren Willen. Verbunden sind damitlebenslange Abschläge von der Rente bis zu 7,2 Prozent. Die neueRegelung ersetzt die ausgelaufene 58er-Regelung, die eine frühe«Zwangsverrentung» verhinderte. Ohne die jetzt beschlossene 63er-Regelung hätten ALG-II-Bezieher bereits ab 60 Jahren von denArbeitsagenturen in Rente «verwiesen» werden können - mitRentenabschlägen bis zu 18 Prozent. Durch die neue Schutzklausel wirddies abgemildert. ALG-II-Bezieher, die älter als 58 sind,verschwinden allerdings aus der Arbeitslosenstatistik, wenn ihnennicht innerhalb von zwölf Monaten eine sozialversicherungspflichtigeArbeit angeboten werden kann. Sie gelten dann nicht mehr alsarbeitssuchend.