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Hintergrund Hintergrund: Versicherungsverband rechnet mit weiterem Stellenabbau

22.06.2006, 13:02

Berlin/dpa. - Er kritisierte die zusätzliche Belastung der Versicherer durch die Anhebung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007. Da sich auch die Versicherungssteuer an der Größe orientiere, steige der Kostendruck. Der Stellenabbau sei aber auch eine Reaktion auf schrumpfende Gewinnmargen bei den Versicherern.

Bei den Schaden- und Unfallversicherern rechnet der Verband 2006 mit einem Einbruch des Gewinns aus dem Versicherungsgeschäft um 25 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Besonders schlecht entwickelten sich Kraftfahrzeugversicherungen wegen des hohen Konkurrenzdrucks und steigender Schadenzahlen. Die Schaden-Kosten-Quote, welche die Gewinnmarge umschreibt, könnte von 95 auf 100 Prozent steigen, sagte Schwake. Mit Kfz-Versicherungen wäre so kein Geld mehr zu verdienen.

Mit der Schaden-Kosten-Quote wird das Verhältnis zwischen den Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Abschlusskosten und den Prämieneinnahmen wiedergegeben. Je geringer die Quote, desto profitabler arbeitet das Unternehmen. Ist die Schadenkostenquote größer als 100 Prozent, so wird im eigentlichen Versicherungsgeschäft Verlust gemacht.

Problemkind der Branche bleiben Rechtsschutzversicherungen, erklärte Schwake. Im vergangenen Jahr habe diese Sparte Verluste geschrieben. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 105 Prozent. Mehr als zehn Prozent Plus beim Schadenaufwand könnten auch 2006 nicht über Beitragsanpassungen aufgefangen werden. Im Schnitt rechneten die Schaden- und Unfallversicherer mit einem Anstieg der Schadens- Auszahlungen um durchschnittlich 1,5 Prozent. Die Beitragseinnahmen dürften um den selben Betrag sinken, sagte Schwake. Die Schaden- Kosten-Quote dürfte dieses Jahr von 92 auf 94 Prozent steigen.