1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Hintergrund: Hintergrund: «Sicherheitsdenken ist ein sehr deutsches Phänomen»

Hintergrund Hintergrund: «Sicherheitsdenken ist ein sehr deutsches Phänomen»

Von Steffen Höhne 05.01.2007, 21:04

Zeitz/MZ. - "Aktien können Renditen erzielen, die mit anderen Anlagenformen schwer zu erreichen sind", sagt Kiehne, dessen Geldinstitut dieses Jahr die Ehrung der Gesamtsieger des Börsenspiels übernimmt.

Die Statistik spricht für sich: Trotz der vielen Höhen und Tiefen erreichte der deutsche Aktienindex Dax in den vergangenen 50 Jahren eine durchschnittliche Jahresrendite von 8,5 Prozent. "Vor allem in klassischen Werten aus der Automobil-, Maschinenbau- und Chemieindustrie sehe ich in diesem Jahr Potential", so Kiehne. Nach vier sehr erfolgreichen Börsenjahren erwartet der Sparkassenchef 2007 jedoch eine verhaltene Entwicklung der Kurse. "Es ist fraglich, ob der Aufwärtstrend in dieser Stärke anhält", so Kiehne.

Anleger der Sparkasse Burgenlandkreis investieren laut Kiehne seit dem Einbruch der Märkte nach der Jahrtausendwende zurückhaltend in Aktien. Das Institut verwaltet derzeit rund 10 000 Depots im Wert von rund 110 Millionen Euro - nur etwa zehn Prozent davon sind in Aktien angelegt. Insgesamt arbeitet das Bankhaus mit 324 Mitarbeitern mit Einlagen in Höhe von 940 Millionen Euro von rund 80 000 Privat- und Firmenkunden. Beliebt sind nach Worten von Kiehne auch bei Aktienanlegern Produkte, die eine Garantie des Einsatzes sichern, was auf Kosten des Ertrages gehe. "Dieses Sicherheitsdenken ist ein sehr deutsches Phänomen", so der 56-jährige Banker.

Für Kiehne, der schon während seiner Banklehre in einem Aktienclub mitarbeitete, bringt das Börsenspiel den Teilnehmern nicht nur die Wertpapiere näher. Es schärfe auch den Blick auf die Prozesse in der globalen Wirtschaft.