Hintergrund Hintergrund: Polonium
Hamburg/dpa. - «Polonium kann nur über Ausscheidungen nachgewiesen werden. Diese wurden im Fall Litwinenko wahrscheinlich zu spät untersucht», erklärt Herwig Paretzke, Direktor des Instituts für Strahlenschutz des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit bei München. Mit einem Geigerzähler sei Polonium nicht nachweisbar.
Das Schwermetall gehört zu den seltenen chemischen Elementen und ist in geringen Mengen in Uranerzen enthalten. In der Erdkruste kommt Polonium in Spuren vor, es wurde in geringen Mengen auch in Tabakpflanzen gefunden. Künstlich hergestellt werden im Jahr nur rund 100 Gramm Polonium.
In Atomkraftwerken fällt es praktisch nicht an, da es kein Spaltprodukt von Uran ist. Polonium wird als Neutronenquelle benutzt, unter anderem zum Zünden einer Atombombe, sowie zum Eliminieren statischer Aufladung in der Foto- und Textilindustrie. Auch in der Raumfahrt wird es als Wärmequelle für thermoelektrische Zellen eingesetzt.