Hintergrund Hintergrund: O2 - Vom Hoffnungsträger zum Übernahmekandidaten
London/dpa. - Immerhinsind sie dem aufstrebenden Telefónica-Konzern 26 Milliarden Eurowert.
Man kann nicht sagen, dass bei O2 etwas richtig schief gelaufenwäre in den vergangenen Jahren. Das Unternehmen setzte aufDatendienste (Umsatzanteil 26 Prozent) und zum Beispiel inDeutschland auf den «O2 Home»-Dienst, bei dem Handy-Nutzer zu Hausezu günstigeren Tarifen telefonieren können. Der Erfolg, der sich indem schnellen Anstieg der deutschen Kundenzahl auf zuletzt 8,5Millionen widerspiegelte, bewegte auch Marktführer T-Mobile, imnächsten Jahr das «Festnetzhandy» einzuführen. Weitere Punkteversuchte das Unternehmen mit dem Musikvertrieb über Handy und auchmit drahtlosen Internetzugängen für Zuhause zu sammeln.
Obwohl O2 die Kundenzahl von 10,9 Millionen zum Zeitpunkt desBörsengangs mehr als verdoppeln konnte, verhinderte unter anderem derharte Wettbewerb im Heimatmarkt mit Branchenprimus Vodafone ein nochstärkeres Wachstum. Am Ende fehlte dem Unternehmen (Umsatz imGeschäftsjahr zum 31. März 2005 6,7 Milliarden Pfund bei 301Millionen Pfund Gewinn) einfach die kritische Größe: Experten gehendavon aus, dass sich in Europa am Ende drei bis vier große Konzerneden Markt aufteilen.
Den Fuß in den deutschen Markt setzte O2 im Jahr 1995 mit derGründung des Gemeinschaftsunternehmens VIAG Interkom. Anfang 2002wurde der Name des kleinsten deutschen Anbieters mit damals etwasmehr als drei Millionen Kunden in O2 geändert.